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Predigt:

Ganz schön bist du, Maria!

Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria B (08.12.2023)

L1: Gen 3,9-15.20; L2: Eph 1,3-6.11-12; Ev: Lk 1,26-38


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Ganz am Anfang der Menschheit steht das Paradies, wie uns die Heilige Schrift im Buch Genesis bezeugt. Alles ist neu, alles ist gut, alles ist unversehrt. Gott zeigt sich als Freund der Menschen, und die Stammeltern – Adam und Eva – leben in Harmonie mit Gott, mit ihresgleichen und mit der ganzen Schöpfung.

Doch dann tritt ein Bruch ein, der durch die erste Sünde der Menschen verursacht wird. Das erste Menschenpaar wollte sein wie Gott und keine Grenzen akzeptieren. Als sie von der Frucht des verbotenen Baumes gekostet hatten, gingen ihnen die Augen auf: sie erkannten ihr Elend, in das sie durch eigene Schuld geraten waren. Sie hatten sich von Gott getrennt, sich von ihm abgesondert, eben gesündigt. Sie hatten sich selbst den Zugang zum „Baum des Lebens“ versperrt.

Was aber ist die Antwort Gottes? Wendet er sich von den Menschen ab? Gibt er sie für immer auf? Keineswegs! Er verheißt seinen Sohn als Erlöser und wird ihn auch senden, wenn die Fülle der Zeit gekommen ist. So heißt es im Buch Genesis, indem sich Gott an die Schlange wendet, die den Versucher symbolisiert: „Feindschaft setze ich zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen. Er trifft dich am Kopf, und du triffst ihn an der Ferse.“ (Gen 3,15).

Die Kirchenväter haben diese biblische Verheißung auf Jesus Christus angewandt, den Sohn der Jungfrau Maria. Er zertritt dem Bösen das Haupt und tilgt die Schuld der Menschen durch sein Sterben am Kreuz.

Das heutige Hochfest zeigt uns auf, dass der österliche Sieg Christi über alles Böse in Maria, seiner Mutter, zur vollkommenen Verwirklichung gelangt ist. Gemäß unserem katholischen Glauben war Maria allezeit frei von jeder Sünde. Sie war vom ersten Augenblick ihrer Empfängnis mit Gnade erfüllt; das Böse hatte keinen Raum; Maria ist frei von der Erbsünde und jeder persönlichen Sünde. Die Heiligkeit Gottes erstrahlt in ihr. Wir verehren sie um ihres Sohnes willen, der ihr im Voraus das Heil geschenkt hat, als die makellose Jungfrau und Gottesmutter. Maria ist auch unsere Mutter im Glauben, der wir uns anvertrauen dürfen!

Eva ist die Mutter aller Lebendigen, wie es in der Heiligen Schrift heißt (vgl. Gen 3,20). Maria darf allen das übernatürliche Leben schenken, indem sie uns durch ihre Fürbitte und ihr Beispiel dazu ermutigt, so wie sie ganz auf Gott zu vertrauen. Der Glaube Marias, in welchem sie Ja gesagt hat zum unbegreiflichen Willen Gottes, vermag auch uns zu stärken. 

Im Herzen sehnen uns auch wir zutiefst nach Unversehrtheit, nach Heil und Heilung. Was in Maria aufleuchtet, möchte Gott auch uns schenken. Denn wir alle sind berufen, kraft der Gnade Christi teilzuhaben an der Würde der Kinder Gottes. Wir sind Erben des Himmels geworden. Das göttliche Leben erfüllt uns seit der heiligen Taufe.

Wahre Schönheit gewinnt der Mensch nur durch die Verbindung mit Gott. Gott ist die Quelle des Wahren, Guten und Schönen. Es ist eine besondere Auszeichnung, dass Gott diese Schönheit in Fülle und diese Vollendung in der Heiligkeit einer Frau zugedacht hat.

Auch wir dürfen Maria ehren und uns ihr im Gebet anempfehlen! Sie möge auch fürbittend eintreten für alle Menschen in Not und Bedrängnis und uns allen das ewige Leben in der Herrlichkeit des Himmels erbitten! Amen.

 

Fürbitten:

Ermutigt durch das Große, was du an Maria getan hast, wenden wir uns an dich, o Gott:

  • Herr, hilf uns in Einheit mit dir und der Schöpfung zu leben und lass uns Liebe und Frieden erfahren.
  • Schenke uns Einsicht und die Kraft zur Umkehr, damit wir uns von Sünden abwenden und dir zuwenden.
  • Stärke unseren Glauben, damit wir wie die Jungfrau Maria in deinem Willen verankert sind und mutig deinem Ruf folgen.
  • Schenke uns Aufmerksamkeit füreinander, damit wir nach Vorbild Marias einander dienen in Liebe.
  • Gewähre den Verstorbenen den Frieden und das Licht deiner Gegenwart im Himmelreich.

 

Allmächtiger, gütiger Gott, schenke uns gnädig Erhörung und rette uns durch Christus, unseren Herrn. Amen.