Predigt:
Voll Hoffnung halten wir Ausschau nach dem Kommenden
1. Adventsonntag C (01.12.2024)
L1: Jer 33,14-16; L2: 1 Thess 3,12-4,2; Ev: Lk 21,25-28.34-36
Josef Spindelböck
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Weihnachten naht! Wir feiern den 1. Adventsonntag; das erste Licht des Adventskranzes brennt!
Weihnachten ist ein überaus großes Fest: wir feiern die Geburt unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus in Bethlehem.
Dazu braucht es eine Vorbereitung, eine Hinführung, eine Einstimmung: deshalb gibt es den Advent. Er umfasst vier Sonntage und die dazugehörigen Wochentage.
Advent hat mit Erwartung der Ankunft des Herrn zu tun. Wenn wir auf etwas Schönes und Wichtiges warten, dann sind wir voll Hoffnung. Wir erleben diese Zeit besonders intensiv.
Wenn wir Kinder fragen, worauf sie in diesen Tagen warten, dann antworten sie: zuerst auf den Nikolaus, dann auf das Christkind. Diese Antwort ist kindgemäß, und doch liegt darin auch für uns Erwachsene eine tiefe Wahrheit:
- Der heilige Bischof Nikolaus war ein großer Wohltäter; er hat vielen Menschen in Not geholfen. Er hat dies getan, weil er im Glauben davon überzeugt war, dass Gott Mensch geworden ist. Er hat an Jesus, den Erlöser geglaubt. Er hat das Jesuskind in seinem Herzen aufgenommen und in seinem Leben davon Zeugnis gegeben. Er ist für uns ein großes Vorbild und ein besonderer Freund der Kinder. Ja, liebe Kinder: Ihr dürft euch auf das Kommen des Nikolaus freuen!
- Und wie ist es mit dem Christkind? Vielen Menschen ist es gar nicht bewusst, dass es sich hier um das Christuskind, also um das Jesuskind handelt. Und tatsächlich: Wir feiern dessen Geburt zu Weihnachten und warten daher auch als Erwachsene auf das Christkind. Es schenkt uns Freude im Herzen und lädt uns ein, das Gute mit anderen zu teilen. Eben deshalb gibt es auch Geschenke zu Weihnachten. Sollte nicht gerade dies wieder im Mittelpunkt stehen, dass wir an Jesus Christus glauben? Er ist der ewige Sohn Gottes, der in seiner Empfängnis und Geburt aus der Jungfrau Maria zum Menschensohn geworden ist. Als Menschensohn und Gottessohn möchte er in unserem Herzen aufgenommen werden und dort zu Gast sein. Bereiten wir dem Jesuskind eine würdige Wohnung!
Das Evangelium nach Lukas spricht von der Wiederkunft Christi am Ende der Tage. Für jene, die den Herrn in Wachsamkeit erwarten, ist dies ein freudiges Ereignis. Alle Bedrängnis, alle Not wird einmal ein Ende haben, wenn uns Gott der Herr aufnimmt in sein himmlisches Reich.
Daher wollen auch wir uns – wie es im Tagesgebet heißt „durch Taten der Liebe auf seine Ankunft vorbereiten“. An guten Gelegenheiten dazu wird es uns gewiss nicht fehlen. Die heilige Gottesmutter Maria und der heilige Josef mögen uns durch ihre Fürbitte und ihr Beispiel den Weg weisen, wie wir dem menschgewordenen Sohn Gottes auch in unserem Herzen eine würdige Wohnung bereiten können! Amen.