Predigt:
Wie Abraham vertrauen auch wir in allem auf Gott
2. Fastensonntag C (16.03.2025)
L1: Gen 15,5-12.17-18; L2: Phil 3,17-4,1; Ev: Lk 9,28b-36
Josef Spindelböck
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Die biblischen Lesungen dieses Sonntags zeigen uns, dass Gott denen Großes verheißt, die auf ihn vertrauen, an ihn glauben und ihn lieben.
In der Lesung aus dem Buch Genesis hören wir, wie Gott Abraham zahlreiche Nachkommen verheißt. Abraham hält an Gottes Wort im Glauben fest, vertraut darauf und wird dadurch vor Gott gerechtfertigt. Glaube bedeutet, auf Gott zu bauen, auch wenn wir nicht sofort eine Bestätigung erhalten.
In der Lesung aus dem Philipperbrief erinnert uns der Apostel Paulus daran, dass unser Ziel nicht in dieser vergänglichen Welt liegt. Unsere Heimat ist im Himmel. Christus wird wiederkommen und unseren Leib verwandeln, damit wir Anteil an seiner Herrlichkeit haben. Diese Botschaft ist Trost und Ermutigung: Unser irdisches Leben ist eine Pilgerreise, und wir sind dazu berufen, uns nicht mit dem Irdischen zufrieden zu geben, sondern unser Herz auf das ewige und selige Leben bei Gott auszurichten.
Das Evangelium dieses Sonntags schildert die Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor. Vor den Augen seiner Jünger offenbart er seine göttliche Herrlichkeit, begleitet von Mose und Elija, den großen Gestalten des Alten Bundes. Sie sprechen mit ihm über sein „Ende, das er in Jerusalem erfüllen sollte“ – über sein Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung. Die Apostel verstehen dieses Ereignis noch nicht. Später werden sie zu Zeugen des Todes und der Auferstehung Jesu werden.
Auch wir erleben Momente, in denen wir Gottes Nähe besonders spüren. Doch unser Glaubensweg besteht nicht nur aus solchen außergewöhnlichen Erfahrungen. Vielmehr sind wir dazu gerufen, Jesus Christus in den ganz alltäglichen Herausforderungen treu zu bleiben. Gott wirkt oft dort, wo wir es nicht erwarten. Manchmal erkennen wir erst im Rückblick, wie er uns geführt hat. Entscheidend ist, dass wir mit wachem Herzen bereit sind, auf ihn zu hören und sein Wort im Glauben anzunehmen. Das Evangelium zeigt uns, dass Leiden und Tod nicht das letzte Wort haben. Die Herrlichkeit, die Jesus den Jüngern auf dem Berg Tabor offenbart, ist ein Vorgeschmack auf die Auferstehung.
Auch wir dürfen darauf vertrauen, dass unser Leben mit Christus verborgen ist in Gott. Diese Gewissheit schenkt uns eine tiefe Freude, die uns niemand nehmen kann.
Wir bitten besonders die Gottesmutter Maria und den heiligen Josef um ihre Fürsprache. Mögen sie uns helfen, in dieser Fastenzeit unseren Blick auf Christus zu richten und auf die Erfüllung im Reiche Gottes hin den Weg des Glaubens zu gehen. Amen.