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Predigt:

Voranschreiten in österlicher Hoffnung

2. Sonntag der Osterzeit C (27.04.2025)

L1: Apg 5,12-16; L2: Offb 1,9-11a.12-13.17-19; Ev: Joh 20,19-31


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Mit dem „Weißen Sonntag“, der auch als Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit bezeichnet wird, endet die Osteroktav. Acht Tage haben wir das Hochfest der Auferstehung Jesu Christi von den Toten liturgisch gefeiert; die Osterzeit als solche dauert noch bis einschließlich Pfingsten.
Am Ostermontag wurde Papst Franziskus von Gott zu sich in die ewige Heimat gerufen. Einen Tag zuvor hatte er noch mit schwacher Stimme und letzten Kräften den Ostersegen gespendet und sich von den vielen Gläubigen auf dem Petersplatz gleichsam verabschiedet. Am Samstag wurde er in seiner Lieblingskirche Santa Maria Maggiore bestattet. Herr, gib ihm die ewige Ruhe!
Franziskus hat ein Heiliges Jahr ausgerufen. Dieses steht unter dem Motto der Hoffnung. Hoffnungsvolle Menschen sollen wir alle sein, kraft des Glaubens an die Auferstehung Christi. Gott verheißt uns eine ewige, selige, erfüllte Zukunft in seinem Reich. Diese Zusage bleibt auch angesichts aller negativen Erfahrungen, die wir machen, aufrecht. Nichts und niemand kann den Ostersieg Christi aufheben oder zunichte machen. Seine Liebe ist stärker als das Böse; sein Leben hat den Tod überwunden. Wir alle, die wir an ihn glauben und auf den dreifaltigen Gott getauft sind, dürfen in hoffnungsvoller Weise dem Herrn entgegengehen.
Jesus hat die Apostel angehaucht, als er ihnen als Auferstandener erschienen ist, und ihnen den Heiligen Geist verheißen. Kraft dieses Geistes des neuen Lebens in Christus haben die Apostel und ihre Nachfolger von Christus die Vollmacht erhalten, den Menschen die Sünden zu vergeben. Das Bußsakrament oder die heilige Beichte ist ein Angebot des barmherzigen Herrn für uns alle, damit wir noch freudiger und entschiedener aus der Gnade Gottes leben. Denn wir alle sind aufgerufen, durch unser Leben den auferstandenen Herrn zu bezeugen. Wir sollen Boten der Hoffnung und der Freude sein in einer oft friedlosen Welt.
Beten wir insbesondere darum, dass auch der Nachfolger des verstorbenen Papstes, der in den nächsten Wochen gewählt werden soll, als glaubwürdiger Zeuge des gekreuzigten und auferstandenen Herrn auftritt und sich einsetzt für die Achtung der menschlichen Würde. Denn ein jeder Mensch trägt das Abbild Gottes in sich, und wir alle sind kraft der Taufe zu Söhnen und Töchtern Gottes geworden und untereinander zu Schwestern und Brüdern. In diesem Geist der Hoffnung und der Zuversicht lasst uns mutig voranschreiten, denn der auferstandene Herr ist selbst unser Weggefährte ins ewige Vaterhaus des Himmels. Amen.