Predigt:
Wegweisung zum Leben bei Gott
3. Fastensonntag C (23.03.2025)
L1: Ex 3,1-8a.13-15; L2: 1 Kor 10,1-6.10-12; Ev: Lk 13,1-9
Josef Spindelböck
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Gott offenbart sich dem Mose im brennenden Dornbusch als jener, der da ist. „Jahwe – ich bin, der ich bin.“ Oder auch: „Ich bin da – für euch.“ Gottes Name ist unaussprechlich, und auch Mose darf sich ihm nicht nahen. Wo Mose vor Gott stehen bleibt, ist heiliger Boden!
Der wahre und einzige Gott offenbart sich dem Mose und trägt ihm auf, das Volk Israel aus der Knechtschaft der Ägypter herauszuführen. Gott zeigt sich als Erlöser, als Befreier. Er rettet auch uns und führt uns aus der Knechtschaft der Sünde in sein himmlisches Reich. Er befreit uns aus allen Verstrickungen und Fesseln, die uns daran hindern, Gott und den Mitmenschen in Liebe zu begegnen.
Der Apostel Paulus nimmt in seinem ersten Brief an die Gemeinde in Korinth darauf Bezug. Denn der Alte Bund war eine Vorbereitung auf den Neuen Bund, eine gewisse Vorwegnahme. Das von Gott erwählte Volk Israel wurde aus Ägypten befreit und durch die Wüste geführt. Dort aber erwiesen sie sich als ein störrisches Volk und mussten deshalb viel Ungemach erleiden. Wir sind durch Jesus Christus in der Taufe geheiligt und sollten uns daher als williger erweisen im Dienst für Gott. Denn in einem Leben nach seinen Geboten liegt der Weg zum Heil, der Weg zum wahren Glück.
Im Evangelium nach Lukas spricht Jesus davon, dass wir gute Frucht bringen sollen für das Reich Gottes. Allzu große Selbstsicherheit ist nicht angebracht, vielmehr sind wir aufgerufen zur Bekehrung. Keiner kann sich hier auf die anderen herausreden; jede und jeder ist persönlich gefragt und beansprucht: Will ich oder will ich nicht?
Gott tut alles, um uns zu retten und auf den Weg des Heiles zu führen. Doch an der Freiheit des Menschen führt kein Weg vorbei. Gott ist ein Gott der Liebe und des Lebens, und die lebendige Verbindung mit ihm können wir nur aufrechterhalten durch den Glauben und das Gebet. Sogar ein Mensch, der nichts von Gott wissen will, wird letztlich doch von ihm getragen. Gott spendet seine Wohltaten auch den Undankbaren.
Wie sieht es um die Lebendigkeit unserer Gottesbeziehung? Rechnen wir mit Gott in unserem Leben? Richten wir uns in unseren wichtigen Entscheidungen auf ihn hin aus? In einer guten Freundschaft und auch in Ehe und Familie ist es wichtig, dass man einander schätzt, sich füreinander Zeit nimmt und wirklich aufeinander eingeht. Beziehungen wollen gepflegt werden, damit sie aufrecht bleiben. Ist Gott nicht über alles Irdische erhaben und uns doch einzigartig nahe? Er geht eine Verbindung ein mit seinem auserwählten Volk, und er tut dies aus vorbehaltloser Liebe. Nicht Gott braucht uns, sondern wir sind auf ihn angewiesen. Seine Liebe aber lädt uns ein, im Glauben Ja zu sagen zu ihm und seinem Heilswerk.
In diesen Wochen der Fastenzeit bereiten wir uns auf Ostern vor. Der gekreuzigte und auferstandene Herr Jesus Christus hat uns den himmlischen Vater geoffenbart. Im Heiligen Geist haben wir das göttliche Leben empfangen. Sollte dieser Lebensquell in unserem Herzen verschüttetet sein, so kann dieser wieder freigelegt werden durch eine gute Beichte. Das Bußsakrament führt uns auf den Weg der Erneuerung, und dies ist ein Weg der bleibenden Freude.
Gehen wir also gemeinsam dem Herrn entgegen! Die Fürbitte der Gottesmutter Maria und des heiligen Josef möge uns stets begleiten. Amen.