Predigt:
Gott wirkt sein Heil in allen Zeiten
5. Sonntag im Jahreskreis C (09.02.2025)
L1: Jes 6,1-2a.3-8; L2: 1 Kor 15,1-11; Ev: Lk 5,1-11
Josef Spindelböck
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Gott ist nicht fern von uns; er verbirgt sich nicht, sondern hat sich in der Geschichte des Heiles immer wieder geoffenbart: so schon im Alten Bund und dann im Neuen Bund in der Vollendung durch Jesus Christus.
Damit aber die Botschaft von den Heilstaten Gottes bekannt wird, braucht es Verkünder und Glaubenszeugen. Im Alten Testament waren dies vielfach die Propheten. So wird uns in der Lesung aus dem Buch Jesaja diesmal von der Berufung dieses Propheten erzählt. Er ist schier überwältigt von der Herrlichkeit Gottes, die er schauen darf. Zugleich erfährt er eine wunderbare Reinigung von seinen Sünden durch einen Serafim, also einen hohen Engel. Nun ist er bereit, sich als Prophet senden zu lassen, um dem Volk Gottes zu verkünden, welch große Taten Gott vollbringt und wie er die Menschen retten will!
Die Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth benennt viele Glaubenszeugen, welche die Wahrheit des Todes und der Auferstehung Christi durch ihr Wort und ihr Leben verkünden. Auch Paulus ist einer davon, obwohl er sich dessen nicht für würdig hält; er hat ja vor seiner Bekehrung die Kirche Christi verfolgt. Jetzt aber tritt er machtvoll ein für die Wahrheit der Erlösung durch Jesus Christus. An ihn dürfen auch wir glauben, und unser Glaube gründet sich nicht auf fromme Erfindungen, sondern auf die geschichtliche Wahrheit der Offenbarung Gottes. So sollen auch wir durch den Glauben an Jesus Christus, den menschgewordenen Sohn Gottes, gerettet werden!
Das Evangelium nach Lukas berichtet von einem wunderbaren Fischfang. Zuerst waren die Fischer allerdings erfolglos gewesen. Sie hatten sich die ganze Nacht über abgemüht und nichts gefangen. Auf das Wort Jesu werfen sie die Netze nochmals aus, und wider alles Erwarten fangen sie so viele Fische, dass die Netze zu zerreißen drohen. Simon Petrus aber ist in seinem Herzen zutiefst erschüttert und ergriffen, und er bekennt Jesus als den Sohn Gottes.
Jesus hat die Apostel gerufen, damit sie Menschenfischer seien. Das heißt, sie sollen Menschen für das Reich Gottes gewinnen. Dies geschieht nicht durch Überredungen und leere Versprechungen, sondern durch das Zeugnis lebendigen Glaubens.
Haben nicht auch wir schon so manche Glaubenserfahrung machen dürfen? Da gab es doch sicher im Leben schon Situationen, wo wir aufgeben wollten und jede Hoffnung geschwunden war. Auf unerwartete Weise wurde uns dann Hilfe zuteil – auch durch gute Menschen, die uns der liebe Gott geschickt hat, ähnlich wie wenn uns ein Engel an der Hand nimmt und uns auf sicheren Wegen zum Ziel hin führt.
Schenken wir also Gott dem Herrn auch weiterhin unser ganzes Vertrauen! In Jesus Christus ist Heil und Rettung. Gott trägt unser Leben, denn in seiner Liebe sind wir geborgen. Ihm empfehlen wir alle Menschen, mit denen wir besonders verbunden sind – die Lebenden und die Verstorbenen. Amen.