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Predigt:

Erschienen ist der Heiland der ganzen Welt

Hochfest der Erscheinung des Herrn C (06.01.2025)

L1: Jes 60,1-6; L2: Eph 3,2-3a.5-6; Ev: Mt 2,1-12


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Aus einem fernen Land kamen die „Heiligen Drei Könige“ zum neugeborenen Jesuskind und beteten es an als den König und Herrscher der Welt, als den von Gott in diese Welt gesandten Retter.

Gewiss: Die ersten, die von außen dazukamen und das Jesuskind in der Krippe besuchten, waren Hirten vom Felde. Einfache, aber gottesfürchtige Menschen hatte Gott erwählt und ihnen durch seine Engel das Heil offenbart. Der Friedensfürst war geboren; das Dunkel der Welt, in welcher Sünde und Bosheit herrschten, wurde erhellt.

Dann aber, als eine gewisse Zeit vergangen war, stellten sich auch diese hochgelehrten Männer aus dem Osten ein, begleitet von ihren Dienern und gut ausgerüstet mit allen möglichen Gaben. Diese brachten sie dem Kind zum Geschenk, vor allem Gold, Weihrauch und Myrrhe. Doch ging es ihnen nicht nur um eine äußerliche Huldigung. Sie waren vielmehr in ihrem tiefsten Herzen ergriffen von der Liebe Gottes. Gott hatte den lange erwarteten Retter gesandt: Er ist der Heiland und Erlöser, nicht nur für das jüdische Volk, dem er entstammte, sondern für alle Völker und Nationen in der ganzen Welt. Gleichsam als Vertreter dieser vielen Völker und Kulturen kommen die Weisen zum Jesuskind und erweisen ihm königliche, ja göttliche Ehre. Der menschgewordene Gottessohn lächelt ihnen freudig zu und nimmt sie in Gnaden an. Maria und Josef aber lassen all dies geschehen und erwägen es in ihrem Herzen. Gottes Pläne sind geheimnisvoll, doch für jene, die Gott lieben, gereicht alles zum Besten.

Gott hat zuerst das Volk des Alten Bundes erwählt und sich dem Volk Israel geoffenbart. Diese besondere Erwählung geschah aber nicht in der Form einer Einschränkung des Heiles, sondern als Vorbereitung für das Kommen des Erlösers Jesus Christus. Durch den Glauben an ihn werden die Menschen aller Völker und Zeiten gerettet. Sowohl die Hirten, die vom Felde kamen, als auch die Weisen aus dem Morgenland zeigen uns, dass beim Kind in der Krippe alle Menschen guten Willens ihren Platz finden und erwartet werden.

Zwei Aktionen weisen in diesen Tagen auf jenes Geschehen hin: Da sind  zum einen die Sternsinger, die als Heilige Drei Könige von Haus zu Haus ziehen und für verschiedene soziale Projekte in aller Welt sammeln. Zum anderen ist es die Sammlung der Päpstlichen Missionswerke für die Ausbildung guter Priester und Katecheten in aller Welt, die am 6. Januar durchgeführt wird.

Für uns selber aber gibt es keine Ausrede, warum nicht auch wir uns zur Krippe mit dem Jesuskind begeben sollten. Was zählt, ist das Herz! Dieses Kind, welches der Erlöser ist, erwartet uns in Liebe. Ihm dürfen und sollen wir unser Leben anvertrauen. Wir brauchen keine Angst zu haben, denn hier begegnet uns nicht der strenge Richter, sondern der barmherzige Heiland, unser Erlöser!

Maria, die jungfräuliche Mutter des Jesuskindes, sowie Josef von Nazareth als väterlicher Beschützer geleiten uns hin zu diesem Kind und weisen auch uns einen Platz bei der Krippe zu. Das Heil Gottes ist offenbar geworden; Christus ist uns erschienen. Kommet und lobet ihn – denn er ist der Heiland und schenkt der ganzen Welt Erlösung! Amen.