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Predigt:

Begegnung mit dem Auferstandenen

Ostersonntag C (20.04.2025)

L1: Apg 10,34a.37-43; L2: Kol 3,1-4 (oder: 1 Kor 5,6b-8); Ev: Joh 20,1-18 oder Lk 24,1-12


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Jesus, der am Kreuz gestorben ist und um den seine Jünger trauerten, begegnet am Ostermorgen der heiligen Maria Magdalena auf unerwartete Weise.

Gegen alle Hoffnung konnte sie in ihrem Herzen den nicht loslassen, an den sie glaubte und dem sie vertraute – unseren Herrn Jesus Christus. Entgegen aller menschlichen Logik ließ sie sich in ihrer Sehnsucht nach Gott darauf ein, dort nach dem Herrn zu suchen, wo er begraben worden war. Doch das Grab war leer!

Die beiden Apostel Petrus und Johannes kehrten nach dieser Entdeckung zu den übrigen Jüngern zurück. Maria Magdalena aber konnte nicht einfach weggehen. Ihr Herz sagte ihr, dass im Bereich dieses Gartens, wo Jesus begraben war, noch etwas zu entdecken sei, das sie jetzt noch nicht kannte. Nachdem sie ihren Tränen über den Tod Jesu freien Lauf gelassen hatte und nicht wusste, wohin man den Leichnam Jesu vielleicht gelegt hatte, begegnete ihr – wie sie meinte – der Friedhofsgärtner. In Wirklichkeit war es Jesus, und er gab sich ihr zu erkennen, als er sie ganz persönlich anredete: „Maria“. Ihre Freude kannte keine Grenzen, doch Jesus verwehrte ihr, ihn auf Erden festzuhalten. Sie sollte vielmehr eine Botin der Auferstehung sein und die frohe Botschaft überall bezeugen – zuerst gegenüber den Aposteln!

Auch wir tragen den Osterglauben im Herzen. Wir haben Jesus gefunden, und er ist bei uns – unsichtbar und doch wirklich. Einst wird er wiederkommen in Herrlichkeit und auch unseren sterblichen Leib verwandeln. Dann wird der Jubel kein Ende mehr kennen.

Pflegen auch wir eine ganz persönliche Beziehung zu unserem Herrn Jesus Christus! Er ist für uns auferstanden, er hat uns erlöst und befreit von allen Sünden und allem Bösen. Ihm dürfen wir nachfolgen. Der Tod hat seinen Schrecken verloren. Ewiges Leben ist uns verheißen in der Gemeinschaft der Heiligen, die bei Gott im Lichte wohnen.

Wir wollen heute besonders für alle Menschen beten, die sich im Leben schwertun. Gott möge auch ihnen in der Hoffnung auf das ewige Leben bei ihm die Osterfreude aufkommen lassen und auf Erden Frieden und Versöhnung stiften. Denn wir alle sind erlöst durch das kostbare Blut Jesu Christi. Er verheißt uns die selige Unsterblichkeit in der Gemeinschaft mit ihm und allen Engeln und Heiligen. Amen.