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Er wird ebenso wiederkommen
(stjosef.at)
Zwei verschiedene Schilderungen der Himmelfahrt Jesu haben wir gehört – in der ersten Lesung und im Evangelium. Derselbe Autor – nämlich Lukas – hat die Apostelgeschichte verfasst und das entsprechende Evangelium. Was aber will uns der Evangelist mit seiner Darstellung vermitteln? Was will er uns sagen?
Zuerst ist es eine hoffnungsvolle Botschaft für alle Glaubenden, also für die ganze Kirche: Auch wenn Jesus in den Himmel aufgefahren ist, so lässt er doch seine Jünger hier auf Erden nicht allein. Er verheißt und schenkt ihnen den Heiligen Geist. Dieser stärkt alle Glieder der Kirche in ihrem Zeugnis für den gekreuzigten und auferstandenen Jesus. Recht bedacht ist gerade das Wirken des Heiligen Geistes der tiefste Grund für das Fortbestehen der Kirche und ihre immerwährende Erneuerung als Gemeinschaft aller Gläubigen durch die Zeiten hindurch.
Zweitens hinterlässt Jesus den Aposteln und den Jüngern insgesamt und so auch uns eine wichtige Aufforderung. Nicht die Spekulation über Zeiten und Fristen kann uns weiterführen, sondern der Glaube und das Vertrauen in die gütige Vorsehung des himmlischen Vaters tragen uns. Den Jüngern Jesu soll es ausreichen, dass der Herr bei ihnen bleibt, auch wenn sie ihn nicht mehr sehen. Alles Nötige werden sie zur rechten Zeit erfahren. Im Leben genügt es, wenn wir jeweils die Herausforderungen des Tages annehmen und bestehen. Der Mensch denkt, und Gott lenkt!
Homilie zum Hochfest Christi Himmelfahrt (29.05.2025) von Prof. Josef Spindelböck / von Pfr. Christian Poschenrieder