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Fatima und seine Botschaft(en) - Teil 2

Robert Bösner

Hinweis/Quelle: 5-teilige Radioserie 2000; 5-teilige Radioserie 2000;
Teil: 1, Teil: 2, Teil: 3, Teil: 4, Teil: 5

Liebe Hörerinnen und Hörer von Radio Maria, liebe Fatima-Freunde!

Danke für die Einführung zur zweiten Sendung durch Frau Helga.

Vor einer Woche haben Sie sich in der Serie von Radio Maria: “Unser Glaube“ zur ersten der vier Sendungen zum Thema „Fatima und seine Botschaft(en)“ zugeschaltet, die mir als Wallfahrtspfarrer von Maria Dreieichen anvertraut wurde.

Zum zweiten Mal darf ich Sie heute herzlich willkommen heißen.

Wieder brennt auf meinem Arbeitstisch vor einer kleinen Fatima-Statue eine Kerze, wenn ich jetzt für Sie über „Fatima und seine Botschaft(en)“ spreche.

Für jene, die heute vielleicht zum ersten Mal zuhören, möchte ich zum Einstieg gerne jene Fragen wiederholen, die mir in der letzten Sendung von Hörerinnen zugegangen sind., damals als ich die Geschichte des dritten Geheimnisses von Fatima erzählte und sie gemäß den Hinweisen von H.H. Kardinal Ratzinger zu deuten begann.

Es waren die Fragen: „Hat der Heilige Vater bei dem Attentat am 13. Mai 1981 am Petersplatz eine Vision der Muttergottes gehabt, daß er so sicher behaupten konnte, daß ihm Maria wunderbar geholfen hat?“, und die zweite Frage: „Wann hat Schwester Luzia das dritte Geheimnis anvertraut bekommen?“

Bei dieser letzten Sendung vor einer Woche konnte ich den vorbereiteten Text nicht ganz fertig lesen. Manche wichtige Aussage über die Bedeutung des dritten Geheimnisses von Fatima für den Papst und für die Kirche in unserer Zeit muß ich mir für später aufheben.

An und für sich wäre es logisch, wenn ich heute, in der Folgesendung, einfach bei den Worten der letzten Sendung anknüpfte und den Rest fertig vortrüge.

Aber ihre zwei Hörerfragen haben mir gezeigt, dass es für das Mitverfolgen der Ausführungen gar nicht schlecht wäre, wenn ich diese zweite Sendung mit einem Gesamtüberblick über das ganze „Ereignis Fatima“ begänne.

Ich finde es auch deswegen für wichtig, weil ich bei meinen Vorbereitungen gemerkt habe, daß vielerlei einseitige Behauptungen oder Kritiken über den offiziellen Kommentar zum Ereignis Fatima herumkursieren und in der Diskussion manchesmal Früheres und Späteres in den Ereignissen von Fatima durcheinandergewürfelt wird. Gerade daraus ergeben sich dann oft falsche Fragestellungen oder bieten sich falsche Antworten an. Um das zu vermeiden, möchte ich Verschiedenes festhalten.

Bevor ich beginne, lade ich Sie wieder ein, dass wir ein „Ave Maria“ mit der vierten Betrachtungshilfe aus dem freudenreichen Rosenkranz beten heute am Fest „Kreuzerhöhung“: „Den du, o Jungfrau im Tempel aufgeopfert hast.“

„Im Namen des Vater ... Amen. O mein Jesus, verzeih uns ...“

musikalische Pause

Vier Ebenen ein Ereignis

Das eine „Fatima-Ereignis“, das das ganze 20. Jahrhundert erfüllt und ausdeuten kann, besteht aus vier Bereichen. Es sind dies:

1) Erstens der Bereich der sechs Erscheinungen der Muttergottes in Fatima vom 13. Mai bis 13. Oktober 1917, sozusagen das Hauptereignis. Es ist den meisten Katholiken von den verschiedenen kirchlichen Fatimafeiern rund um den 13. eines Monats bekannt. Von daher sind auch vielen die drei Seherkinder bekannt, von denen die zwei jüngeren jetzt die jüngsten Seligen der Kirche sind.

2) Zweitens ist es der Bereich jener einen, ganz bestimmten Erscheinung , die unter diesen sechs Erscheinungen besonders hervorragt: nämlich die Erscheinung vom 13. Juli 1917. In ihr wurde den Kindern viel gezeigt und anvertraut.

Diese Vision vom 13. Juli 1917 war so gehaltvoll, daß man in ihr drei große Inhalte feststellen kann. Bei jedem von diesen drei Inhalten empfanden die Seherkinder unwillkürlich, sie sollten sie nicht (gleich) veröffentlichen bzw. nur mit der Zustimmung der schönen Frau

Darum sagten sie zu diesen Inhalten „Geheimnis“, gleichsam als Schutz, damit sie sich nicht „verplappern“ Denn sie waren den Fragen vieler Menschen ausgesetzt: von den einfachen frommen Menschen ihrer Umgebung, von den Neugierigen ebenfalls aus ihrer Umgebung, auch von den Spöttern weit und breit und einer feindlich eingestellten Regierungspresse, besonders aber von den mit der Untersuchung über den übernatürlichen Charakter der Erscheinungen beauftragten Priestern.

Das Wort „Geheimnis“ ist eine Wortschöpfung ihrer seelischen Behutsamkeit und Scham. Sie zögerten, die zarten Geheimnisse der Mutterliebe Mariens gegenüber den sündigen Menschen und ihrer Herzenseinheit mit Jesus preiszugeben. Sie wollten sie nicht dem allgemeinen Getratsche „schutzlos“ überlassen. Selber haben sie auch nur ehrfürchtig miteinander darüber gesprochen.

Das Wort „Geheimnis“ wollte nicht bedeuten: mit einer schlimmen Überraschung bei gegebener Gelegenheit hervorkommen und andere schrecken, aber auch nicht: geheimnisvolle Wichtigmacherei betreiben, hinter der dann letztlich nichts steckt.

Zwei von diesen verborgen gehaltenen Inhalten oder „Geheimnissen“ hat Sr. Luzia im kirchlichen Gehorsam und mit der inneren Zustimmung der Muttergottes geoffenbart:

Von diesen zwei Geheimnissen betrifft das sogenannte „erste Geheimnis“ die Höllenvision.

Das „zweite Geheimnis“ betrifft die Bedeutung der Verehrung des Unbefleckten Herzens Mariens. Nach den Worten Mariens enthält dieses Geheimnis eine besondere Absicht Gottes! Maria sagte den Kindern:

„Gott selbst (!) will die Verehrung meines Unbefleckten Herzens in die Welt einführen, um viele Seelen zu retten.“ Man kann verstehen, daß gläubige Kinder über solche Wirklichkeiten nur behutsam reden können/wollen!

Diese zwei schon veröffentlichten Geheimnisse gehören immer noch zu der so inhaltsschweren Vision vom 13. Juli 1917. Daran möchte ich Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, liebe Fatima-Freunde, der Übersicht halber erinnern, damit Sie in der Fülle der Aussagen den Überblick bewahren können.

Nur das sogenannte „ dritte Geheimnis“ jener Vision vom 13. Juli 1917 hatte Sr. Luzia noch nicht bekanntgegeben, und sie hielt es bis zum Jänner 1944 in ihrem Herzen verborgen. Denn dazu hatte sie den ausdrücklichen Auftrag der Muttergottes!

Da aber Sr. Luzia im Winter 1943 eine schwere Lungenfellentzündung hatte und man das Schlimmste befürchten mußte, gab ihr der zuständige Bischof von Leiria-Fatima, Msgr. José Coreia da Silva den Auftrag , alles, was das dritte Geheimnis betrifft, niederzuschreiben und in ein Kuvert zu verschließen, so daß das Geheimnis einerseits nach dem Willen der Muttergottes bewahrt bleibt, und andererseits Luzia es nicht im Extremfall in das Grab mitnähme. Sr. Luzia erfüllte diesen Auftrag im Jänner 1944, und zwar in kirchlichem Gehorsam und nach längerer Gewissensberatung! Sie übergab ihr Schreiben dem Bischof, der es aufbewahrte und später nach Rom zum Papst brachte ...

Ich habe Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, liebe Fatima-Freunde, bis jetzt erst den zweiten der vier Bereiche des einen Ereignisses von Fatima zusammengefasst.

Dieser zweite Bereich mit seinen drei Geheimnissen erstreckt sich aber „nur“ über den einen Tag des 13. Juli des Jahres 1917, wie ich vorhin erwähnt habe.

musikalische Pause

3) Nun wenden wir uns dem dritten Bereich des einen Ereignisses von Fatima zu! Der dritte Bereich betrifft Erscheinungen der Muttergottes, die sie den zwei kleineren Seher-Kindern extra gewährte. Sie ereigneten sich schon bald nach den sechs „öffentlichen“ Erscheinungen des Jahres 1917. Diese Kinder, die nach den Voraussagen Mariens schon bald in die ewige Heimat abberufen werden sollten (1919 und 1921), bekamen vor allem im Laufe ihrer zum Tode führenden Krankheiten (Grippeepidemie, Lungenentzündung) am Krankenbett, im familiären, „privaten“ Bereich diese tröstenden Besuche.

Zu diesem dritten Bereich gehören auch noch jene anderen (späteren) Erscheinungen, die Maria, wie sie es versprochen hatte, Luzia alleine gewährte. Bei ihnen kündete Maria Genaueres über die „Herz-Marien-Samstage“ an. Die wichtigste ereignete sich 1925 in Pontevedra.

4) Schließlich gibt es noch einen vierten Bereich beim Gesamtereignis „Fatima“: es ist der Bereich der persönlichen Stellungnahmen Sr. Luzias.

Aus eigener Verantwortung hat sie auf manche vertrauliche Anfragen, die man an sie richtete, persönlich geantwortet. Diese ihre Stellungnahmen wurden aber dann öfters wie ein Orakel und gleichsam zur Bestätigung der eigenen Meinung der Fragenden mündlich in weiteren Kreisen bekanntgemacht.

Nun ist zu sagen, dass diese frommen Menschen Sr. Luzias Worte manchmal so wichtig wie ein Wort Mariens selbst genommen haben! Ja, manche Menschen waren in der Gefahr – verführt von ihren eigenen Absichten –, die Worte Sr. Luzias wichtiger zu nehmen als die Worte Mariens.

Bei den Vorbereitungen zu unserer Sendung entdeckte ich dann auch, daß manchesmal Haltungen aus „anderen Quellen“ zur Auslegung der Worte von Sr. Luzia verwendet wurden, das heißt, daß man die Kenntnis Luzias über die Vorhaben Mariens für die Illustration und Bestätigung der eigenen Absichten verwendete.

Um in dieser Angelegenheit zu einer Klarheit beizutragen, schrieb dann schließlich Sr. Luzia alle „Appelle“ und Aufrufe in einem eigenen Büchlein zusammen. Durch die persönliche Kenntnis der Botschaft Mariens hat sie einen eigenen Zugang zur Sicht aktueller Ereignisse (in der Kirche), die sie in ihrer klaren und einfachen Spiritualität kommentierte. Es sind tatsächlich manchmal ernste Mahnungen und Warnungen und Aufforderungen, die Sr. Luzia an die Menschen in Kirche und Welt von heute richtete, die in den oft verkehrten und gottvergessenen Verhältnissen der zeitgenössischen liberalen Zivilisation leben.

Ein ganzes Büchlein mit diesen ihren sogenannten „Appellen“ (Worte mit ermahnenden, glaubensauslegenden und zur Bekehrung hinführenden Charakter), die sich „aus der Botschaft von Fatima“ ergeben, hat Sr. Luzia am 27. April 2000 einem Stellvertreter des Heiligen Vaters übergeben. Der Papst hat es an H.H. Kardinal Ratzinger weitergegeben. Dieser wird im Auftrag des Papstes das Büchlein Luzias voraussichtlich in Kürze, mit einem Kommentar für die ganze Kirche veröffentlichen.

Mit dieser Schrift hofft die in der Zwischenzeit 94 Jahre alt gewordene Karmelschwester der Kirche, wie sie sagt, „einen Beitrag dafür zu leisten, dass Männer und Frauen guten Willens auf d e n Weg geleitet werden, der zu Gott führt, dem letzten Ziel aller menschlichen Erwartung“. Als Sr. Luzia noch ein Kind war, sagte ihr die Muttergottes am 13. Juni 1917 in Fatima : „Jesus will sich deiner bedienen, damit die Menschen mich erkennen und lieben.“ Es ist auffallend, daß Sr. Luzia das ganze 20. Jahrhundert am Leben geblieben ist, um ihre von Maria angekündigte Aufgabe zu erfüllen zu können.

„Der ‘Vatikan’ hat Aussagen unterschlagen ..!“

Mit der Erwähnung der „Appelle“ haben wir also den letzten der vier Bereiche der einen Fatimabotschaft dargelegt.

Man muß diese vier Ebenen gut unterscheiden!

Es besteht nämlich ansonsten die Gefahr, die Appelle von Sr. Luzia, die sie aufgrund ihrer besonderen Kenntnis der Ereignisse

der drei „Geheimnisse“ und der sechs Erscheinungen (1917) und späterer Erscheinungen der Muttergottes, vor allem 1925

hatte, und die sie an die Menschen von heute richtete, mit dem jetzt veröffentlichten dritten Geheimnis selbst zu verwechseln oder zu vermischen.

Der Wortlaut des dritten Geheimnisses richtet sich nämlich nicht direkt an die Menschen (wie es die Appelle Luzias tun), sondern will „nur“ den tiefsten Gehalt der Vision vom 13. Juli 1917 festhalten und schützen.

musikalische Pause

Nach dem Attentat auf seine Person, am 13. Mai 1981, hat der Heilige Vater ganze 19 Jahre zugewartet, bis er dann beschloss, anläßlich des Großen Jubiläums 2000 und der Seligsprechung der zwei jüngeren Seherkinder, Jacinta und Francisco, das dritte Geheimnis zu veröffentlichen.

Er hat das dritte Geheimnis H. H. Kardinal Ratzinger übergeben. Als der vom Papst für die Reinerhaltung der Glaubenslehre der Kirche bestellte Hüter ist er bei der Auslegung dieses dritten Geheimnisses in der Weise vorgegangen, daß er auf den inneren Gehalt, sozusagen auf den Eigenwert des Geheimnisses eingegangen. In der Erfüllung der vom Papst gestellten Aufgabe hat er sich dabei natürlich nicht von falschen Sensationserwartungen beeinflussen lassen, die in der Öffentlichkeit herumschwirrten.

Er tat dies unter anderem auch deswegen nicht, weil sich übereifrige Aussagen über große innerkirchliche Krisen und Verirrungen als der „wahrscheinliche“ Inhalt des dritten Geheimnisses aufdrängten. Vor einigen Jahren nämlich wurde darüber viel gemutmaßt.

Damals aber war der wirkliche Inhalt des „dritten Geheimnisses“ immer noch im Archiv der Glaubenskongregation verwahrt. So konnten auch maßgebliche Kreise über diese Gedankenspielereien nichts Konkretes dazusagen.

Diese Mutmaßungen haben aber leider eine ganz bestimmte Erwartungshaltung genährt: das dritte Geheimnis wird viel Horror über Welt und Kirchenuntergang enthalten!

Niemand von diesen frommen Eiferern hat aber dabei an Folgendes gedacht: Was wird sein, wenn dann das dritte Geheimnis veröffentlicht wird und es dieser Erwartungshaltung nach schauriger Sensation und nach Apokalypse nicht entsprechen wird? Wird man dann diesen Inhalt, der nicht den eigenen Erwartungen entspricht, als echt annehmen können? „Leider“ ist es aber nun tatsächlich so gekommen, daß das geoffenbarte dritte Geheimnis keinen „Horror-Unterhaltungswert“ beziehungsweise keine Weltuntergangsaussagen für das Geschick der Kirche in der Welt von heute hergibt.

Mit Mißtrauen über H.H. Kardinal Ratzinger und „den Vatikan“ ist man in manchen Kreisen leicht geneigt zu behaupten, dass das dritte Geheimnis von Hwst. H. Kardinal Ratzinger gekürzt worden sei, dass er (!?) das dritte Geheimnis „in seiner Bußkraft zutiefst geschwächt habe“ und „der Vatikan“ dabei „sicher“ manches unterschlagen habe, weil „der Aufruf zu Bekehrung, der Aufruf zu Buße nicht mehr (wie man es selbst gerne hätte) an die Drohung (an welche eigentlich?) geknüpft ist“.

Und überhaupt: weil H. Kardinal Ratzinger sagt, daß manche Teile des dritten Geheimnisses der Vergangenheit, d.h. dem abgelaufenen 20. Jahrhundert angehören, sage er nach Meinung dieser Kritiker indirekt: daß der Aufruf zu Bekehrung und Buße jetzt für das dritte Jahrtausend keine Bedeutung mehr habe (!?).

Wie kann nicht ein falscher Eifer zu allerlei Irrungen und der Verbreitung von Mißtrauen gegen die Verantwortlichen der Kirche führen! Und so diese Kritiker weiter: warum spricht das dritte Geheimnis nur von Gefahren von außerhalb (kommunistischer Atheismus) und nicht auch von innerkirchlichen Gefahren, so bohren sie weiter.

Im übrigen ist festzuhalten, dass die vorhin erwähnten „Appelle“, die sich aus der Botschaft von Fatima ergeben“, die Sr. Luzia verfaßt hat, um sie an die Menschen zu richten, noch nicht der Öffentlichkeit übergeben sind! Sie werden nach dem Wunsch des Papstes erst mit dem dazugehörigen Kommentar der Glaubenskongregation veröffentlicht werden. Dies ist aber noch nicht geschehen! In ihnen wird sicher genug stehen, was alle zur Erneuerung und Umkehr führen möchte, auch zur Einheit mit der Kirche.

Wenn aber nun in der Zwischenzeit bis zur Veröffentlichung der „Appelle“ jemand aus diesen Kreisen manche ernste Aussagen von Sr. Luzia in persönlichen Briefen aus den Jahren zwischen 1950 bis 1970 gegen die Auslegung der Glaubenskongregation bezügl. des schon veröffentlichen dritten Geheimnisses ausspielen will, ist das eine unfaire Eigenmächtigkeit. Sie stellt nämlich die eigenen Überlegungen bezüglich einer herbeigewünschten Strafe für eine (nicht unbedeutende aktuelle) Kirchenkrise höher als den Eigenwert des dritten Geheimnisses. Diese Initiativen hinterlassen den Eindruck, daß nur sie sich um das Wohl des Zustandes der Kirche kümmerten und Gott selbst keine Pläne zur Erneuerung der Kirche mit den verantwortlichern Hirten habe. Und unbemerkt wird dadurch die Botschaft, die das dritte Geheimnis für die Erneuerung und für das Wohl der Kirche enthält, geschwächt und entwertet.

Ich denke zum Beispiel an folgende bedeutsame Passagen im dritten Geheimnis: an den dreimaligen Ruf zu Reue und Besserung des Lebens („Buße, Buße, Buße!“) und an die Ermutigung, dem „Bischof in weiß“ auf seinem steilen Weg, der zum Kreuz führt, zu folgen nach dem Wort der Schrift: „Steil ist der Weg und eng die Pforte, die zum Leben führt“ (vgl. Mt 7,14) und daran, daß das Blut der (22 Millionen Christen des vergangenen Jahrhunderts und aller) Glaubenszeugen ( zu denen auch der Papst gehört !!) „ jene tränkt ( „und stärkt“, Anm. d. Zitators), die sich Gott nähern.“

Es ist meine persönliche Vermutung, daß die autorisierte Veröffentlichung dieser „Appelle“ von Sr. Luzia rund um den 8. Oktober dieses Jahres geschehen könnte. Denn vom 6. bis 8. Oktober ist die „Jubiläum-2000-Feier der Bischöfe“ in Rom! Zu diesem Anlass läßt der Heilige Vater die Marienstatue von Fatima eigens von der Erscheinungskapelle in der Covada Iria nach Rom auf den Petersplatz bringen. Er will im Kreise einer großen Repräsentanz aller Bischöfe der Welt (es werden voraussichtlich ca. 2.500 sein) in einem sogenannten „kollegialem Akt“ die Anfänge des dritten Jahrtausends des Lebens der Kirche vor dieser bekannten Fatima-Statue der „Mutter Christi und Mutter der Kirche“ und ihrem Unbefleckten Herzen anempfehlen.

Man darf sich am 8. Oktober im Gnadenjahr des Herrn 2000 Großes erwarten von der Erneuerung der am 25.3.1984 durch den Papst vollzogenen Weihe der Welt an Maria.

Eine solche Weihe der Welt an Maria mit Einschluß Rußlands hat es ja schon einmal gegeben! Es war im Zuge des „ außerordentlichen Heiligen Jahres 1983–84“ ! Sr. Luzia bestätigte dem Heiligen Vater damals auf Anfrage, daß die Form, die Papst Johannes Paul II. bei der Weihe der Welt und Rußlands gewählt hatte, genau die war, die die Muttergottes haben wollte. Und tatsächlich! Ein paar Jahre später ging der organisierte Staats-Atheismus Rußlands und der ehemaligen von Rußland abhängigen Ost-Staaten unblutig zuende.

Im Jahre 1991, zehn Jahre nach dem Attentat, pries der Heilige Vater bei seiner Dankwallfahrt nach Fatima die Güte Gottes! Aber, nicht so sehr für seine persönliche Errettung aus der Todesgefahr vor 10 Jahren, an jenem 13. Mai 1981, sondern vielmehr dafür, daß jene „Gegenkirche“ des Bösen, die von Rußland aus die ganze Welt mit ihren schlechten, gotteslästerlichen und menschenverachtenden Lehren überschwemmte, auf die Fürsprache Mariens unblutig zu Ende gegangen ist. Eine neue Epoche der Geschichte kann beginnen.

Welche außerordentliche Hilfe wird man sich denn dann heuer, im „Jubeljahr 2000“, von der Erneuerung dieses Ereignisses erwarten dürfen?

So Gott will, werden wir es erleben dürfen!

3. Sendung im Volltext