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Fatima und seine Botschaft(en) - Teil 4

Robert Bösner

Hinweis/Quelle: 5-teilige Radioserie 2000; 5-teilige Radioserie 2000;
Teil: 1, Teil: 2, Teil: 3, Teil: 4, Teil: 5

Liebe Hörerinnen und Hörer von Radio Maria, liebe Fatima-Freunde!

„Haben Sie Ihr Heimtraining durchgeführt ?“ so würde der Leiter eines Fitneß-Programmes die gesundheitsbewußten Teilnehmer an seinem Kurs fragen.

So ähnlich möchte auch ich jetzt zu Beginn der vierten Folge unserer Sendereihe Sie , liebe Hörerinnen und Hörer fragen: „Wie ist es Ihnen mit der Anregung gegangen, die ich Ihnen, den ganz aufmerksamen Hörern und Marienverehrern, am Ende der letzten Sendung gegeben habe?“ Erinnern Sie sich? Es ging darum, daß ich Sie einlud, dass Sie daheim gemäß dem Wunsch Mariens ein persönliches Opfer dem Herrn schenken und es zur Ehre Gottes für die Bekehrung der Sünder aufopfern.

Maria sucht Verbündete

Gott „will Seelen retten“ und das mütterliche Anliegen Mariens ist es, dabei mitzuhelfen. Als Mutter des Erlösers ist sie bestrebt, in liebevoller Verbundenheit mit ihrem Sohn zusammenzuwirken, denn er, der Messias, „will, daß alle Menschen gerettet und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen“ (1Tim 2,4). Weil sie Jesus und uns liebt, sucht sie Verbündete für ihr Anliegen ...

Ja, Maria sucht Verbündete in ihrer Liebe zu allen Menschen. Darum hat sie die Kinder gleich bei der ersten Erscheinung am 13. Mai 1917 in Fatima gefragt: “Wollt ihr euch Gott darbieten, um alle Leiden zu ertragen, die er euch schicken wird zur Sühne (Wiedergutmachung) für alle Sünden, durch die er geschmäht (beleidigt) wird und als Bitte um die Bekehrung der Sünder?“ In kindlich-spontaner Bereitschaft antworteten die Kinder damals großmütig „Ja, wir wollen es!“ – und sie blieben dieser ihrer Berufung heldenhaft (!) treu.

Es ist das Anliegen Mariens: daß sich möglichst viele Menschen dem Versöhnungswerk ihres Sohnes so bereitwillig anschließen wie die drei Seherkinder. Wie freut sie sich, wenn ihre geistlichen Kinder opferbereit mitwirken, daß Menschen aufhören (können) zu sündigen. Denn alles, was dem heiligen Gott in dieser Welt widerspricht, ruft ja nach Zurücknahme und nach Wiedergutmachung !

In die gleiche Richtung gehen auch die Abschiedsworte Mariens bei der letzten Erscheinung am 13. Oktober: „Die Menschen sollen aufhören den Herrn zu schmähen (wörtlich zu beleidigen, d.h. zu sündigen), Gott ist schon viel zu viel geschmäht (beleidigt) worden.“

Schenken Sie darum wenigstens einmal in ihrem Leben (vielleicht anlässlich dieser Sendung) dem Weltenerlöser auf die Bitte „Mariens von Fatima“ die Bereitschaft, aufzuhören zu sündigen und opferbereit diesen ganz bestimmten Stellvertreterdienst für die Mitmenschen zu leisten.

Besonders die heuer im Mai seliggesprochenen Kinder von Fatima mögen uns dabei Fürbitter sein!

Wie in den früheren Sendungen lade ich Sie auch heute wieder, besonders zu Beginn der letzten Sendung ein, dass wir ein „Gegrüßet seist du, Maria“ miteinander beten, diesmal passenderweise mit der Betrachtungshilfe des vierten Geheimnisses des schmerzhaften Rosenkranzes: ‘der für uns das schwere Kreuz getragen hat’. Die schon vor Beginn der Sendung entzündete Kerze bei der kleinen Fatima-Statue auf meinem Arbeitstisch möge uns wie bei den früheren Sendungen begleiten.

Melodie unterlegen

+++ Gegrüßet seist du .., der für uns das schwere Kreuz getragen hat ... Heilige Maria, Muttergottes, ... O mein Jesus, verzeih uns...

musikalische Pause

Drohbotschaft oder Frohbotschaft?

Das Thema unserer Sendung am vergangenen Donnerstag über „Fatima und seine Botschaft(en)“ war: „Was hat Fatima für den Glauben des einzelnen Christen gebracht, besonders wenn er ein treuer Marienverehrer ist?“

In der Beantwortung dieser Frage habe ich mir wie schon gesagt vorgenommen, nach den vier Bereichen des ganzen Fatima-Ereignisses vorzugehen.

In der letzten Sendung haben wir die Bedeutung des ‘Ersten Bereiches’ betrachtet: Fatima illustriert und bestätigt unseren Glauben, daß es den Himmel gibt, Fatima hat Gebetsimpulse i n der Kirche gebracht, aber auch gemeinsame Impulse für die Kirche und letztlich Glaubenserneuerung (Neu-Evangelisierung) und Vertiefung der Marienverehrung.

Gehen wir heute im sogen. „Zweiten Bereich“ auf jene gehaltvolle dritte Erscheinung ein, die am 13. Juli stattfand und die all das enthält, was bis in das dritte Jahrtausend des Lebens der Kirche noch Bedeutung haben wird.

Wie sehr Fatima das Leben der Kirche im vorigen Jahrhundert prägte, zeigt auch die Tatsache, daß Papst Pius XII im Heiligen Jahr 1950, rund um den 1. November dreimal das Sonnenwunder in den Vatikanischen Gärten erlebt hatte, damals, als er das Dogma von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel verkündete.

Der endzeitliche Charakter der pilgernden Kirche und ihre Einheit mit der himmlischen Kirche.

In unserer vierteiligen Sendereihe haben wir aus aktuellem Anlaß in der ersten Sendung bei der Erscheinung am 13. Juli in Fatima mit dem sogen. „Dritten“ Geheimnis begonnen; wir haben sozusagen das Pferd von hinten aufgezäumt. Wohlwissend habe ich aber schon damals darauf hingewiesen, daß der Inhalt des dritten Geheimnisses ohne das erste und zweite „Geheimnis“ gar nicht richtig verstanden werden kann.

Wir gehen also jetzt auf das erste Geheimnis jenes 13. Juli 1917 ein. Es ist ein Thema, über das die Seherkinder selbst eigentlich gar nicht sprechen wollten und über das interessanterweise auch heutige Christen, möglicherweise sogar Priester in der Verkündigung auch nicht gerne sprechen möchten, aber wahrscheinlich aus anderen Gründen wie die Kinder einst. Das erste Geheimnis sagt nämlich dem durchschnittlichen Gläubigen:

1) Es gibt die Hölle, vor der...

Es gibt eine Hölle! ... aber die Kinder wurden davor bewahrt !

Sie wurden bei der sogen. Höllenvision nicht in die Hölle der Verzweiflung, die sich vor ihnen auftat, hineingezogen. Sie wußten sich nämlich durch das „Licht“, das vom Unbefleckten Herzen Mariens ausgeht, in Gott geborgen. Maria hat ihnen mittels dieses Lichtes zu verstehen gegeben, daß sie in Gott sind und hatte ihnen versprochen, daß sie in den Himmel kommen werden.

Zitat: „In jenem Feuermeer eingetaucht sahen wir die Teufel und die Seelen, als seien es durchsichtige schwarze oder braune glühende Kohlen in menschlicher Gestalt. Sie trieben im Feuer dahin, emporgehoben von den Flammen, die aus ihnen selber zusammen mit Rauchwolken hervorbrachen. Sie fielen nach allen Richtungen hernieder, wie Funken bei gewaltigen Bränden, ohne Schwere und Gleichgewicht, unter Schmerzensgeheul und Verzweiflungsschreien, die einen vor Entsetzen erbeben und erstarren machten.“ Zitat Ende.

Luzia im Protokoll: „ Diese Vision dauerte nur einen Augenblick. Dank sei unserer himmlischen Mutter, die uns vorher versprochen hatte, uns in den Himmel zu führen. (Anmerkung: Das war bei der ersten Erscheinung.) Wäre das nicht so gewesen, dann glaube ich, wir wären vor Schrecken und Entsetzen gestorben. Dann erhoben wir den Blick zu unserer lieben Frau, die voll Güte und Traurigkeit zu uns sprach: „Ihr habt die Hölle gesehen, wohin die Seelen der armen Sünder kommen“.

In dem nun vor einigen Monaten veröffentlichten dritten Geheimnis, das die Kinder, wie jetzt bekannt ist, im Zusammenhang mit der Höllenvision sahen, Zitat: „haben wir links von unserer liebe Frau etwas oberhalb einen Engel gesehen, der ein Feuerschwert in der linken Hand hielt, es sprühte Funken. Und Flammen gingen von ihm aus, als sollten sie (Anmerkung des Verfassers: nicht nur die Hölle, sondern) auch die Welt anzünden; doch die Flammen verlöschten, als sie mit dem Glanz in Berührung kamen, den unsere Liebe Frau von ihrer rechten Hand auf ihn ausströmte.“ Zitat Ende.

Die rechte Hand Mariens wird auch in anderen Erscheinungen immer wieder erwähnt, denn von dort spiegelt der Glanz des Unbefleckten Herzen Mariens auf die Betrachter. Manche von ihnen hatten öfters den Eindruck, als ob Unsere Liebe Frau das Unbefleckte Herz Mariens in der Hand hielte.

Musikalische Pause

... die Seelen gerettet werden sollen !

„Um die Seelen der armen Sünder zu retten , will Gott in der Welt die Andacht zu meinem Unbefleckten Herzen begründen.“ Sagte Maria ebenfalls an diesem inhaltsreichen 13. Juli.

Dieses große Versprechen vom Heil der Seelen ist in der Botschaft von Fatima sehr oft mit der Fürbitte des Unbefleckten Herzens verbunden. Aber auch die Vision über die Hölle ist immer mit der rettenden Nähe Mariens und dem Licht, das sie umgibt oder das von ihr ausstrahlt, verbunden.

Aus eigener Erfahrung konnten die Kinder erzählen, welch rettende Ausstrahlung das Unbefleckte Herz Mariens hat , auch angesichts der abgrundtiefen Verzweiflung, die von der Höllenvision ausstrahlte und und die mit ihrem Schreckenseindruck den Menschen erstarren machte und ihn in ihren Sog hineinreißen will.

Es gibt die Sünde und den Teufel wirklich!

Auch außerhalb der Höllenvision regen sich diese teuflischen Wesen, die die Heiligste Jungfrau die Kinder in jenem Flammenmeer sehen ließ.

Einmal waren die Kinder getrennt, weil Francisco alleine sein wollte, um Gott so anzubeten, wie es der Engel sie gelehrt hatte; und er wollte Opfer darbringen, „um Gott zu trösten“ wie er gerne sagte, weil niemand mit Jesus für das Heil der Seelen opfert. Er sagte einmal zu Luzia: „Weißt du, ich habe mich sehr gefreut den Engel zu sehen; noch mehr Freude empfand ich beim Anblick unserer Lieben Frau. Am schönsten aber fand ich den Heiland in jenem Licht, das Unsere Liebe Frau in unsere Brust erstrahlen ließ. Ich liebe Gott so sehr! Aber er ist so traurig, wegen der vielen Sünden! Wir dürfen nie eine begehen!“ In dieser Einstellung wollte Francisco allein sein, verbarg er sich und betete.. Es dauerte eine Weile, bis ihn die Mädchen fanden.

Luzia schreibt: “Endlich fanden wir ihn, zitternd vor Schreck, auf den Knien und vor lauter Angst unfähig, sich zu erheben ... Mit vor Schrecken halberstickter Stimme antwortete er auf unsere Frage: „ Es war eines von jenen riesigen Tieren aus der Hölle, das gegen mich Feuer spie. Weder Jacintha noch ich sahen etwas, darum lachten wir, und ich sagte zu ihm: Du warst es, der nie an die Hölle denken wollte, um keine Angst zu bekommen, und jetzt warst du der erste, der die Angst vor der Hölle bekommen hat.“

Luzia erging es aber schon vorher so ähnlich. Sie hatte Angst und Zweifel, daß „die Erscheinungen in der Cova da Iria vom Teufel seien“, wie sie sagte, „ der mich zu verderben suchte. Da ich gehört hatte, daß der Teufel immer Unfrieden und und Unordnung bringt, dachte ich, daß ich wirklich in unserem Haus keine Ruhe und Freude mehr hatte, seit ich diese Dinge gesehen hatte.“ Bis in die Träume hinein verfolgte sie diese Angst, so daß sie einmal in der Nacht aufschrie und ihre Mutter sie trösten mußte. „Ich verlor im Laufe dieses Monats Juni/Juli auch den Eifer für die Opfer und Abtötungen und dachte schon daran, endlich zu sagen, ich hätte gelogen, um damit alles zu Ende zu bringen.“

Der größte praktische Feind des Menschen aber ist die Sünde. Der Kampf um die Seelen, der zwischen dem Widersacher und Gott geführt wird, verläuft heute genauso wie früher auch in der heutigen Zeit quer durch die Herzen der Menschen:

Abfall vom Glauben an Gott und von der Kirche sowie Sünde auf der einen Seite, Rückgewinnung der ewigen Freude in der Mühe des Gehorsams gegenüber den Geboten Gottes und den Weisungen der Kirche auf der andren Seite, oder aber gleichgültiges Dahinleben und Wegschauen von der Tatsache, daß die Weichen des Geschehens der Welt und ihre Vernetzung unwiderruflich in Richtung Hölle gehen. Das ist die eigentliche geistliche Front, in die die Menschen gestellt sind.

Gerade diesbezüglich wird jetzt im „Gnadenjahr des Herrn Großes Jubiläum 2000“ besonders deutlich, daß das Geschenk des Ablasses die große Gnade, das große Geschenk ist, um in diesem geistlichen Kampf Hilfen vom Himmel her zu erhalten und um auf dem Pilgerweg des Glaubens eifriger voranzuschreiten durch die „Marscherleichterung des Ablasses“, so könnte man sagen. Wir können dabei keine besseren Fürsprecher als diese zwei jetzt schon seliggesprochenen Opferseelen finden!

Man kann dieses erste Geheimnis von der Hölle, über das die Kinder von sich aus nicht sprechen wollten, gar nicht richtig darstellen ohne das zweite Geheimnis, das die Bedeutung der Verehrung des Unbefleckten Herzen Mariens enthält.

musikalische Pause

2) Gott will die Verehrung meines Unbefleckten Herzens in die Welt einführen ...

Wir haben vorhin gehört, dass die Kinder einen schrecklichen Augenblick lang die Vision der Hölle erleben mussten, sie haben den Sturz der „Seelen der armen Sünder“ gesehen, die in das Feuer der Hölle gekommen sind. Aber gleich darauf wird ihnen gesagt, warum sie, diese guten Kinder, diesem schrecklichen Augenblick ausgesetzt wurden: sie sollten selbst den Weg der Rettung aus dieser schrecklichen Wirklichkeit erfahren, und zwar für sich selbst und für ganze Kirche!!

Als Weg dafür erlebten sie die Verehrung des Unbefleckten Herzen Mariens!! Die Kinder konnten das ohne Vorbehalte annehmen!

In ihrer Angst und Not bei der Höllenvision schrien die Kinder vor Schreck auf, was alle Anwesenden hörten und worüber sie sehr verwundert waren. Die Kinder blickten zu Maria auf und fühlten sich geborgen! Aller Schreck war wie weggeblasen. Hatten sie es doch glücklich erlebt, dass sie durch das „Licht“ aus dem Herzen Mariens „ vor dem Feuer der Hölle“ gerettet wurden.

Jesus selbst spricht in der Bergpredigt davon, dass das reine und unbefleckte Herz, das ganz seine innere Einheit von Gott her gefunden hat , „Gott schauen“ kann und für die Nachfolge bestens geeignet ist. „Selig!“ nennt darum der Herr jene Jünger, die so leben.

Von wem könnten wir über die Zeiten hinweg besser lernen, was Nachfolge Christi heißt, wenn nicht von der Mutter des Herrn?

Jesus will sich deiner bedienen ...

Damit die Menschen Maria, das Modell der Jüngerschaft, besser kennen lernen, hat sich Jesus ein „lebendiges Werkzeug“ ausgesucht: Luzia. In der Erscheinung der Muttergottes am 13. Juni sagte sie den Kindern damals, als Luzia bat, daß auch sie zusammen mit den anderen zwei bald in den Himmel geholt werden möchte, folgendes: „Ja, Jacintha und Francisco werde ich in Kürze mitnehmen, doch du musst noch etwas länger hier bleiben! Jesus will sich deiner bedienen, um mich bekannt und geliebt zu machen. Er will in der Welt die Andacht zu meinem Unbefleckten Herzen begründen. Wer sie übt, dem verspreche ich das Heil, und jene Seelen werden von Gott geliebt sein, wie Blumen, die von mir hingestellt sind, um seinen Thron zu schmücken!“ „Bleibe ich allein hier ?“ fragte sie traurig: „Nein, Tochter, Ich werde dich nie verlassen. Mein Unbeflecktes Herz Herz wird deine Zuflucht sein, und der Weg, der dich zu Gott führen wird.

Teile mit, dass ich verspreche, all jenen in der Todesstunde mit allen Gnaden, die für das Heil der Seelen notwendig sind, beizustehen, welche aus Liebe zu mir fünf Monate lang jeweils am ersten Samstag beichten, die Heilige Kommunion empfangen, einen Rosenkranz beten und mir während 15 Minuten durch Betrachtung eines der 15 Rosenkranzgeheimnisse Gesellschaft geben, in der Absicht, mir dadurch Sühne zu leisten.“

Um das, was die Heiligste Jungfrau am 13. Juli von den Kindern wollte, besser zu verstehen, habe ich, wie Sie vielleicht gemerkt haben, Aussagen Mariens dazugenommen, die teils zum ersten Bereich (Juni1917) bzw. zum dritten Bereich (Gespräche und Erscheinungen, die nicht beim Hauptereignis geschahen) gehörten.

Musikalische Pause

„Wenn man tut, was ich sage ...“

Es wird wohl immer ein Geheimnis der Vorsehung Gottes und der Kirchengeschichte bleiben, daß auch die Nichterfüllung der Heilswünsche Mariens (was die Weihe Russlands an das Unbefleckte Herz Mariens betrifft) durch die Verantwortlichen der Kirche, weswegen viel Leid über die Menschheit gekommen ist, nur nochmals die Echtheit der mütterlichen Erscheinung Mariens in Fatima verdeutlicht.

Es ist nämlich genau alles das eingetreten, worauf Maria warnend hingewiesen hat, „wenn man nicht tut, was ich sage“. Entgegen manchen Unheilspropheten , die in ihrer Strenge gerne wollen, daß die Katastrophenandrohungen auch im dritten Jahrtausend weiter aufrecht blieben, sind diese traurigen Ereignisse aber tatsächlich gerade nach der Erfüllung des Wunsches Mariens durch den Papst mit dem zuendegehenden Jahrhundert abgeschlossen, sodaß jetzt im neuen Jahrtausend nur mehr

das bleibt, was Maria mit all den Fügungen rund um den jetzigen Papst Johannes Paul II. erreichen wollte. Der Klarheit halber sage ich es konkret: die Erfüllung des Wunsches Mariens geschah mit der Weihe der Welt und Russlands durch den „Papst zusammen mit den Bischöfen der Welt“ am 25. März 1984 am Petersplatz in Rom..

Und: was bleibt jetzt ?

Und was ist das, was bleibt ? Antwort: Daß die Kirche den „mühsamen Weg mit den Papst bergauf zum Kreuz Christi hin weitergeht, jenen Weg, den Papst Johannes Paul II., wunderbar durch eine mütterliche Hand gerettet, gegangen ist! Und der Wegweiser auf diesem Weg ist der Gerichtsengel, der laut zur Erde spricht: „Reue, Reue, Reue, Besserung, Besserung, Besserung, gute Vorsätze, gute Vorsätze, gute Vorsätze !“ denn das alles ist in dem dreimaligen Ruf: „Buße, Buße, Buße!“ enthalten, wie wir es im jetzt veröffentlichten Teil der Vision vom 13. Juli 1917 in Fatima kennengelernt haben.

Was bleibt ? der Aufruf zum täglichen Gebet des Rosenkranzes.

Was bleibt ? die aktuelle und ständige Bitte Mariens „aufzuhören zu sündigen“ und sich durch Gebet und stellvertretendes Verzichten und Opfern mit dem gekreuzigten Jesus zu verbinden („ihn zu trösten“, wie der seliggesprochene Knabe Francisco es ausdrückt) und so mitzuhelfen, daß andere Menschen aufhören können zu sündigen. „Viele Menschen kommen in die Hölle, weil niemand für sie betet und opfert, sagt Maria am 19. August 1917.

Was bleibt ? das sind die 5 Herz-Marien-Samstage mit der Monatsbeichte, einer Werktagsmesse mit Hl. Kommunion sowie dem Gebet eines Rosenkranzes und die viertelstündige Betrachtung eines der 15 Rosenkranz-Geheimnisse unserer Erlösung

Was bleibt? das ist die Herz-Marienverehrung auch in der Form, dass man bereit ist, die dem Unbefleckten Herzen Mariens angetane Schmach wieder gutmachen zu wollen. Die Sünde der Menschen hat nämlich so viele schmachvolle „vollendete Tatsachen“ geschaffen, die das Unbefleckte Herz Mariens „verletzen“. Diese vollendeten Tatsachen schmähen aber auch zugleich die Oberhoheit Gottes über unser menschliches Leben und nehmen unsere Berufung zur Glaubensbekehrung nicht an ...

Was bleibt ? ist der „Monats-Dreizehner“ einer Wallfahrt für die Kirche, für geistliche Berufe, für die Familien und für die Stärkung der Treue im täglichen Rosenkranzgebet sowie für die Bekehrung der Sünder und den Frieden in der Welt.

Was bleibt ? Gott die Ehre geben in der (Vor-) Freude auf den Himmel, in der Ablehnung der Sünde und in der Furcht vor dem Feuer der Hölle .

Was bleibt? Jesus Christus in seiner apostolischen Stiftung, der Kirche glauben, und ihn als den alleinigen Erlöser des Menschen anzunehmen. Er hat der Kirche seine Heilswahrheit (Lehre) und seine Sakramente übergeben. Ihn müssen wir als den „Hirten unserer Seelen“ annehmen und vor allem im Allerheiligsten Sakrament des Altares die schuldige Anbetung und den Dank erweisen.

Musikalische Pause

Kirchengeschichte „bleibt“ in der Hand Mariens

Maria hat mit dem durch ihre Fürsprache beschützten Leben der Person des Papstes aufgezeigt, daß (zumindest) alle die 19 Jahre seines Dienstes und Lehrens nach dem Attentat von Gott gewollt sind. Da der Papst die katholische Kirche repräsentiert, hat das auch Auswirkungen auf die ganze katholische Kirche!

Wenn man die aktuellen Probleme der verschiedenen Sichtweisen von „Kirche“ kennt, dann haben die 83 Jahre Wirkgeschichte „Fatima“ eine große innerkirchliche Bedeutung.

In ähnlicher Weise hat das „Fatima-Ereignis“ auch eine starke ökumenische Komponente. Durch die überprüfbare „Rettungsaktion Mariens“ beim Leben des jetzigen Papstes und vor den Augen der ganzen Welt wird offenbar, daß die Fatimaereignisse eigentlich genau das illustrieren , was immer schon das Selbstverständnis der Kirche „mit und unter Petrus“ war: nämlich, daß sie hinsichtlich alle r christlichen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften eine gnadenhafte und heilsgeschichtliche Vorgabe hat.

Weil Gott die Existenz seiner apostolischen Stiftung „begehrt“, hat er sie auch zum „Ökumenismus des Martyriums“ dazugenommen. Die Geschichte der katholischen Kirche im vergangenen 20. Jahrhundert hat es ganz besonders gezeigt: sie steht mit dem Blutzeugnis ihrer 20 Millionen Märtyrer des 20 Jahrhunderts (beachte: unter ihnen auch der Papst !!) mitten unter den anderen Christen in voller „Einheit“ mit allen anderen christlichen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften, die a u c h gegenüber totalitären und atheistischen Regimes und menschenverachtender Ideologien die Heilsbedeutung Jesu (und seiner Kirche) bis zur Hingabe des Lebens bezeugt haben.

Es ist auffallend, daß bei der am So., 7. Mai im Kolosseum stattgefundenen Dankesfeier für alle Glaubenszeugen des vergangenen Jahrhunderts alle christlichen Kirchen ohne Ausnahme (!!) teilnahmen. Man kann ohne Übertreibung sagen, daß bei dieser Feier die Menschheit für die Dauer von drei Stunden die gottgewollte Einheit der Kirche erleben konnte!!

Durch die Fürbitte Mariens und das Eingreifen Gottes im Schicksal des Papstes ist jetzt im „Gnadenjahr des Herrn – großes Jubiläum 2000“ die apostolische Stiftung Jesu ganz unprogrammiert in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der Weltgeschichte gestellt worden. An der Katholischen Kirche und am Papsttum kann jetzt theologisch niemand guten Gewissens gleichgültig vorbeigehen.

Heilsgeschichte wird anders geschrieben, als man es sich „in der Philosophie träumt!“ (Shakespeare, Hamlet).

Nicht Verein, sondern Sakrament der (Heils-)geschichte!

Noch nie in ihrer Existenz wurde die Kirche so deutlich als „Geschöpf des göttlichen Gnadenwirkens“ bestätigt, wie durch die Ereignisse von 1981 (Attentat) im Lichte des jetzt veröffentlichten dritten Geheimnisses.

Sie darf jetzt als die apostolische Kirche, das Sakrament der Einheit der Christen und aller Menschen und zugleich als Sakrament der Heilsgeschichte, das große Jubiläum 2000 feiern! Und dies mit und unter der Leitung jenes Papstes, der eigentlich schon 19 Jahre tot sein sollte! Aber Maria mit ihrem Unbefleckten Herzen hat die Todesmächte, die ihn von vornherein bedrohten, zu einem guten Ende umleiten können.

Unblutig ist das Gebäude der „Rusia“ (die kinder meinten, es handle sich um eine schlechte Frau) UND ihrer verderblichen Lehre, die sie in die ganze Welt ausbreitete, zusammengebrochen , als der Papst im März 1984 zusammen mit den bischöfen der Welt, so wie Maria es wollte, die ganze Menschheit (Russland inbegriffen) ihrem Unbefleckten Herzen anvertraute.

Auch die Mahnungen Mariens sind ganz in Erfüllung gegangen, die sie androhen mußte, „wenn man nicht tut, was ich euch sage!“

Liebe Hörerinnen und Hörer. Unsere Sendereihe geht nun zuende! Ich muß jetzt schließen und freue mich, daß sie genug Geduld hatten, gerade diese komprimierte Sendung mitzuverfolgen. Ich wünsche Ihnen, den treuen Hörerinnen und Hörer, die sich absichtlich zu dieser Sendung zugeschaltet haben Gottes Segen.

Sollten Sie diese Darlegungen in Ruhe nachlesen wollen, dann darf ich sie auf die Homepage www.stjosef.at verweisen

Sollten Sie nicht so, wie Frau Helga, in Rom die Weihe der Anfänge des dritten Jahrtausend des Lebens der Kirche mit dem Heiligen Vater mitfeiern können, dann möchte ich Sie auf die im gleichen Geiste geplante Marienweihe in der Basilika am Sonntagberg hinweisen, wo am Sonntag, dem 8. Oktober um 15.00 mit dem gleichen Text wie in Rom die Weihe vollzogen wird.

Bevor ich am Ende unserer Sendung die Kerze vor der kleinen Fatimastatue lösche, möchte ich Sie noch an das kleine Werk von Sr. Luzia erinnern: „Die Appelle, die sich aus der Fatimabotschaft ergeben“. Beten Sie zum Heiligen Geist, daß Sie das, was dort durch Sr. Luzia über die Kirche und für die Kirche geschrieben steht, fruchtbar aufnehmen können. Kardinal Ratzinger wird dieses Werk in nächster Zeit ähnlich wie beim sogenannten „dritten Geheimnis“ kommentiert veröffentlichen.

Gelobt sei Jesus Christus!

Teil 5