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Fatima und seine Botschaft(en) - Teil 5
Das 3. Geheimnis von Fatima - Unsicherheiten

Robert Bösner

Hinweis/Quelle: 5-teilige Radioserie 2000; 5-teilige Radioserie 2000;
Teil: 1, Teil: 2, Teil: 3, Teil: 4, Teil: 5

Zur Einführung

1. Die Kirche (auch in ihren konkreten Amtsinhabern: Papst Johannes Paul II., Kardinal Ratzinger) will uns nicht über Umfang und Inhalt des 3. Geheimnisses hinwegtäuschen! – Darum die völlig transparente Veröffentlichung des 3. Geheimnisses im Heiligen Jahr.

2. Bestimmte Ereignisse legen eine bestimmte Auslegung nahe. Diesen Dienst an der Wahrheit möchte der offizielle theologische Kommentar des Präfekten der Glaubenskongregation leisten. Eine Geringachtung dieses „Versuchs einer Auslegung des ‚Geheimnisses‘ von Fatima“ (so der offizielle Untertitel des entsprechenden Abschnittes) wäre eine Mißachtung dieser Hilfe, die uns die Kirche anbietet.

3. Freilich bleibt dem einzelnen Gläubigen ein legitimer Spielraum zur freien Meinungsbildung. Er ist weder verpflichtet, an die Echtheit der Erscheinung von Fatima zu glauben (da diese keine neue Offenbarung verkündet, sondern „nur“ die mütterliche Erinnerung an die in Jesus Christus erfolgte Offenbarung Gottes ist), noch muß er die Auslegung des Fatima-Geheimnisses von Kardinal Ratzinger teilen. Eine derartige kritische Distanz – sofern sie überhaupt erfolgt – darf aber nie in einem Geist der inneren Ablehnung oder in polemischer Form vertreten werden, sondern muß sich auf sachliche Gründe stützen. Wenn dies der Fall ist, dann können auch solche Kritiker dem Anliegen von Fatima und seiner Botschaft dienen, da sie indirekt zur Vertiefung und zur Neubesinnung auf das eigentliche Anliegen hinleiten.

4. Genau diesen Dienst der Vertiefung und Aktualisierung auf unsere Zeit hin möchte P. Robert Bösner leisten: Er will die Botschaft von Fatima als lebendige Erinnerung an die Frohbotschaft Christi den Gläubigen vermitteln. Möge sein Beitrag viele Gläubigen dazu führen, die bleibend aktuelle Bedeutung der Botschaft von Fatima und insbesondere des 3. Geheimnisses mit dem dreimaligen Bußruf als Weg zur Freude in Gott zu begreifen und in der Antwort der Liebe zu leben!

Drittes Geheimnis von Fatima – im Wortlaut


 

Liebe Hörerinnen und Hörer von „Radio Maria“, liebe Fatimafreunde!

Diese heutige Sendung knüpft an die vierteilige Sendereihe von „Radio Maria“ an, die ich heuer im Monat September unter dem Thema „Fatima und seine Botschaft(en)“ für Sie, die Hörer von „Radio Maria“, vorbereitet hatte.

Schon damals habe ich gemerkt, wie unterschiedlich die Aufnahme der Veröffentlichung des letzten Teiles der Vision der Seherkinder vom 13. Juli 1917 (das sogen. „Dritte Geheimnis“) war und wie widersprüchlich der dazugehörige offizielle Kommentar der Glaubenskongregation zu jenem sogen. „Dritten Geheimnis“ selbst wieder kommentiert oder interpretiert wurde.

Es ist der Wunsch von P. Clemens Reischl, dem Programmdirektor, daß ich auf die eventuellen Unsicherheiten eingehe, die möglicherweise mehrere von Ihnen haben, wenn Sie unbefangen vom „dritten Geheimnis von Fatima“ aus verschiedenen Quellen hören.

Bei der heutigen Darlegung geht es mir vor allem darum, daß Ihnen niemand und nichts die Freude trübe oder den Trost wegnehme, den die mütterliche Liebe Mariens und die Treue von Sr. Luzia für Sie durch 83 Jahre bereit gehalten haben.

So beginne ich die Aufarbeitung mancher entstandener Unklarheiten über das „dritte Geheimnis von Fatima“ einfach gleich mit einer Klarstellung. Denn ich möchte unsere wertvolle Sendezeit hauptsächlich dazu nützen, das Schöne und Trostvolle des letzten Teiles der Vision vom 13. Juli 1917 darzulegen. Das sogen. „Dritte Geheimnis“ wurde ja durch die Mutterliebe Mariens damals kleinen Kindern anvertraut, um uns in den kommenden Zeiten der schweren Verfolgungen, wie sie ja tatsächlich im vergangenen 20. Jahrhundert stattgefunden hatten, zu bestärken. Das ungebrochene Mitglauben und Mitleben mit der katholischen Kirche, der Stiftung ihres Sohnes Jesus Christus und mit dem Papst soll aufrecht bleiben.

Vorher aber lade ich Sie wie bei den früheren Sendungen ein, mit mir vor der kleinen Fatima-Statue auf meinem Arbeitstisch ein Ave Maria zu beten mit dem Betrachtungsgeheimnis aus dem glorreichen Rosenkranz: „... der dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat.“

+++ Gegrüßet seist Du, Maria ...

musikalisches Intermezzo

Um nun mit den Klarstellungen zu beginnen, nehme ich einfach gleich eine kritische Hinterfragung des letzten Teiles der Vision vom 13. Juli 1917 (des sogen. „Dritten Geheimnisses“) her, um Sie, liebe Hörerinnen und Hörer und Sie, liebe Fatima-Freunde, auf etwas Wichtiges aufmerksam zu machen:

Ein Kritiker des dritten Geheimnisses sagt: „... wir müssen annehmen, dass nicht alles, was Schwester Luzia weiß, in diesem (dritten) Geheimnis enthalten ist.“

Das stimmt wohl! Aber in einer anderen Weise, als es der Kritiker meint! Sr. Luzia ist nämlich demütig genug, daß sie das, was ihr durch die Begegnung mit Maria, der Mutter des Herrn, in einer tieferen persönlichen Einsicht zugekommen ist, nicht mit dem verwechselt, was ihr durch Maria, die Mutter des Herrn, vom Himmel her als Vision anvertraut wurde. Sie macht keinen „Etikettenschwindel“, sondern unterscheidet klar! Sie behauptet nämlich nicht, daß ihr etwas von Maria eingegeben wurde, was ihr selbst durch eigenes Nachdenken über die Vision an neuen Erkenntnissen zugekommen ist.

Es gibt also im Rahmen der Botschaft von Fatima manches an persönlichen Überlegungen Sr. Luzias über die Erscheinungen, was nicht direkt von Maria stammt und dennoch vielleicht für das Glaubensleben der Katholiken oder für die ganze Kirche von Bedeutung sein könnte.

Darum werden Sie sicher gerne und mit großem Interesse das aufnehmen wollen, was Sr. Luzia mit Zustimmung der Verantwortlichen in der Kirche eventuell zu sagen hat. Sie werden es sicher in der Bereitschaft tun, dass es für Sie und für die Vertiefung ihrer Glaubensbekehrung und für ihr Mitleben mit der Kirche eine fruchtbare Hilfe sein könnte. Es geht hierbei um Folgendes:

Im Laufe der vergangenen 80 Jahre haben schon öfters Gläubige Sr. Luzia zu manchen kirchlichen Ereignissen befragt, in der Hoffnung, durch ihre besondere Nähe zur himmlischen Vision Mariens eine Stellungnahme oder Hilfe und eventuell auch Sicherheit in aktuellen Entscheidungen zu bekommen! Gelegentlich haben dann aber auch manche (über)eifrige Menschen die Worte Sr. Luzias für ihre eigenen Vorstellungen verzweckt und ihre Vorlieben mit der Fatima-Botschaft vermengt. Es könnte aber auch umgekehrt sein: vielleicht hat auch Sr. Luzia manches, was sie gerne der Kirche sagen könnte oder sagen möchte! Aber, es war bis jetzt noch nicht die Gelegenheit dazu da. Nun aber, am Ende des Jubeljahres 2000, ist offenbar nach der Meinung des Heiligen Vaters der Zeitpunkt zur Veröffentlichung gekommen ! Darum möchte ich die Gelegenheit dieser Sendung dazu benützen, Sie alle gleich jetzt darauf aufmerksam zu machen, daß in nächster Zeit ein Buch herauskommt, das von Sr. Luzia selbst (!) verfaßt wurde..

In ihm wird vieles von dem enthalten bzw. zusammengefasst sein, was Sr. Luzia „weiß“, oder worüber sie in den vergangenen achtzig Jahren befragt wurde. Dieses Buch wird frühestens rund um Weihnachten in deutscher Sprache zur Veröffentlichung kommen.

Im Vorwort der italienischen Ausgabe dieses Buches lobt Kardinal Ratzinger die schlichte und ganz der Heiligen Schrift entsprechende Redeweise der Schwester Luzia. Das Buch, das ungef. 250 Seiten haben wird, trägt den Titel: „Os apelos da mensagen de Fátima“ ( „Dringende Aufrufe aus der Botschaft von Fatima). Es ist ein Werk , das Kard. Ratzinger, nach eingehender Lektüre und mit Kenntnis des Heiligen Vaters empfiehlt, weil es „die Gedanken und Überlegungen Sr. Luzias zusammenfasst, und sie in katechetischer und aufrüttelnder (paränetischer) Weise zum Ausdruck bringt vermittels ihrer Gefühle sowie an Hand ihrer klaren und einfachen Spiritualität.“

(Die kursiven Zeilen wurden nicht gesendet!)

Nach diesem Hinweis für alle jene, die mit der Gnade Gottes aus einer klaren Quelle mehr über den Gehalt der Botschaft von Fatima wissen wollen, gehen wir nun zur Hauptaussage der heutigen Sendung über.

Musikalisches Intermezzo

Die vielen eingangs erwähnten Meinungen, Irrtümer und Falschmeldungen über das dritte Geheimnis der Botschaft von Fatima kommen in dem einen alle überein, daß sie den mütterlichen Charakter der veröffentlichten Vision , die den Kindern am 13. Juli 1917 zusätzlich anvertraut wurden (das sogen.“dritte Geheimnis“) anzweifeln , oder in Frage stellen.

Es sind leider meistens besonders eifrige und fromme Leute. Sie wollen die so dringend notwendigen Bekehrungen am liebsten durch Weltuntergangsdrohungen „erzwungen“ sehen und können es deshalb nicht annehmen, dass Maria (im Auftrag Jesu) nicht mit apokalyptischen Strafen, sondern mit ihrer mütterlichen Liebe zu Bekehrung, Besserung und zum Glauben an Jesus hinführen will.

Es sind, wie gesagt, meist gutwillige Leute, die in den vergangenen Jahrzehnten an den schweren Einseitigkeiten und Verfallserscheinungen des kirchlichen Lebens unserer Zeit litten. Sie mussten es immer wieder erleben, daß ihre Sorgen und Mahnungen von „fortschrittlichen“ Christen (verschiedenen Ranges in Kirche und Welt) in den Wind geschlagen wurden.

In dem vierzigjährigen Warten auf die endgültige Veröffentlichung des dritten Geheimnisses (seit 1960) kamen diese Gläubigen (darunter, wie gesagt, auch Priester und Bischöfe!) in die Versuchung, fest zu meinen, daß es in der so lange zurückgehaltenen Veröffentlichung jenes „dritten Geheimnisses“ von Fatima aller Voraussicht nach eben vom Himmel her eine deutliche und wirksame Rüge geben werde, die jene „liberalen“ Menschen einschüchtern und in ihren (glaubensauflösenden) Aktivitäten dämpfen werde.

Sie hofften, dass jenes ernste „Geheimnis“, wie sie es sich zurechtlegten, viele Menschen zur Bekehrung führen würde und vielleicht alle Missstände in der Kirche mit einem Schlag abschaffen werde. Sie haben sich in der Erwartung der Veröffentlichung des „dritten Teiles des Geheimnisses der Botschaft von Fatima“ bildlich gesprochen schon „die Hände gerieben“, in dem Sinne, daß sie meinten, daß Maria im „Geheimnis“ das sagen werde, was sie schon längst immer wieder einmahnten: z.B. den Disziplinverfall im kirchlichen Leben, den Glaubensabfall vieler, überhaupt die Nachlässigkeit mancher Priester und auf andere Weise mancher Bischöfe in der kirchlichen Lehrdisziplin, besonders aber in dem, was die Feier der Heiligen Liturgie betrifft, usw. usw...

Mit der am 26. Juni dieses Jahres nun tatsächlichen Veröffentlichung dieses so lange angekündigten „Geheimnisses“ müssen diese Menschen nun zur Kenntnis nehmen, daß ihre persönlichen Erwartungen nicht erfüllt wurden: so ein „nichtssagender“, „unapokalyptischer“ Inhalt wurde veröffentlicht!

Alle waren darüber enttäuscht:

die einen, weil hier Glaubensabfall nicht mit einem Weltuntergangs-Szenario bedacht wird,

die anderen, die „fortschrittlichen“ und einseitig kirchenpolitisch Denkenden, weil ihnen durch diese Veröffentlichung keine „Sensation“ und auf der anderen Seite kein „Material“ zum Spotten über die „Fundis“ geboten wurde.

Musikalisches Intermezzo

Wie gesagt: Alle zwei „Strömungen“ in der Kirche können mit der Erklärung von Kardinal Ratzinger über dieses Geheimnis nichts anfangen: nämlich mit der Veröffentlichung der mütterlichen Liebe Mariens, d.h. nämlich damit, dass die Mutter Maria mit dem bedrohlichen Kirchenzustand und mit dem sorgenden Papst mitleidet und daß sie (es war Juli 1917) die schrecklichen Verfolgungen der Kirche vorausgesehen hatte, die besonders durch die totalitären kirchenfeindlichen Systeme des erst kürzlich vergangenen Jahrhunderts verursacht wurden.

Erst recht können sie sich mit der Rettung des Papstes am 13. Mai 1981 aus dem den Tod bringen wollenden Attentat nichts anfangen, weil sie in diesem Punkt – die Vision eigenartigerweise ganz wörtlich nehmend – sagen, daß Maria den Kindern gezeigt hat, daß der Papst richtig tot sein werde: viele aus diesen Kreisen warten daher noch auf ein neues Attentat, durch das der Papst nun endgültig tot sein wird, wie es eben Maria damals (d.h. 1917) der Sr. Luzia anvertraut hatte.

Und um für diese Haltung eine „Legitimierung“ zu bekommen, benützen sie den Traum des Hl. Don Bosco (aus dem Jahre 1850 ca.). Er träumte ( es war wohlgemerkt keine Vision!) vom Schicksal der Kirche unter dem Bild einer Seeschlacht. Dieser Traum kommt ihren Wünschen entgegen: dort ist nämlich kurz nach der ersten schweren Verwundung des Papstes, von der er sich erholt hat, von einer zweiten Verwundung die Rede, durch die er dann kurz danach endgültig zu Tode kommt.

Wie gesagt, bald 20 Jahre (also nicht kurz nach dem Attentat, wie es im Traum des Hl. Don Bosco heisst!) warten manche Kreise noch immer auf ein nächstes Attentat! Und dadurch wehren sie sich innerlich anzunehmen, was der Heilige Vater gesagt hat, nämlich „daß ‘ eine mütterliche Hand ‘ den Lauf der Dinge (und die Bahn einer tödlichen Kugel!) geändert hat und ändern kann.

Musikalisches Intermezzo.

Und nun möchte ich m Hauptteil dieser Sendung auf den Eigenwert des „dritten Geheimnisses“ eingehen. Dazu brauchen wir aber eine Klärungs-Hilfe aus der Heiligen Schrift für den rechten Umgang und für die Auslegung der prophetischen Vision dieses „Geheimnisses“, das im Auftrag Mariens bis jetzt zurückgehalten wurde.

Als Hilfe kann uns eine Stelle aus dem Buch des Propheten Jeremia dienen, in der er sich mit dem großsprecherischen Falschpropheten Hananja über den rechten Umgang mit einer echten, d.h. von Gott kommenden prophetischen Sendung auseinandersetzen mußte. In der Verteidigung seines von Gott gegebenen prophetischen Auftrages sagte Jeremia ein bemerkenswertes Wort (Jer 28,7 ff):

“Höre das Wort, das ich dir, Hananja, und dem ganzen Volk in die Ohren rufe: Die Propheten, die vor mir und vor dir je gelebt haben, weissagten Krieg, Unheil und Pest (sogar) gegen viele Länder und mächtige Reiche. Der Prophet aber, der Heil weissagt (und wie es sich Hananja gegen die von Gott angeordnete Unheils-Prophetie des Jeremia angemaßt hat) – an der Erfüllung des prophetischen Wortes erkennt man den Propheten, den der Herr wirklich gesandt hat.“

Wenn nun entgegen den Erwartungen vieler Mahner im kirchlichen Leben das dritte Geheimnis kein apokalyptisches Szenario „hergibt“, ja sogar der Papst im realen Lebenszusammenhang gar nicht tot ist, sondern bald 20 Jahre nach dem Attentat noch lebt, dann stellt sich nach dem Propheten Jeremia für uns eine Heilsprophetie, die ganz präzise eine Frage: ob das Heil , die verheißungsvollen Aussichten, von denen im Zusammenhang mit dem dritten Geheimnis die Rede ist, nach den Worten der Kritiker, nur eine Schwächung der Drohbotschaft ist, wie sie sie sich zurechtgelegt haben und dass somit die Gefahr besteht, daß dadurch wenig er Menschen zur Bekehrung geführt werden,

oder ob das Heil wirklich eintreten wird, und wir uns folglich darauf einstellen müssen, daß wir mittels der Veröffentlichung der Liebe Mariens zur Bekehrung geführt werden .

In unserem Fall einer visionären Bildsprache geht es daher um die Frage, ob der Glanz, der aus dem Unbefleckten Herzen Mariens ausstrahlt und der jenen Weltenbrand auslöscht, den der Gerichtsengel Gottes über alle Welt ausgießen muß und ob die Rettung des Papstes aus dem Attentat

nur einmalige heilvolle Angelegenheiten waren, oder

ob diese heilvollen Ereignisse ab jetzt für immer Bedeutung haben sollen. Nämlich, daß nicht die Androhung eines Weltenbrandes die Menschen zur Bekehrung führt, sondern daß das Wirken der Mutterliebe Mariens das Glaubensleben der Kirche im dritten Jahrtausend zur Entfaltung bringen wird.

Somit ist zu untersuchen: ob z.B. die unerwartete, tatsächliche Rettun des Papstes aus jenem Tod, der doch im dritten Geheimnis so deutlich angesagt und verkündet wurde, für alle Zukunft ein Zeichen ist, daß die mütterliche Liebe „Unserer lieben Frau von Fatima“ nicht nur diese eine Person, sondern die ganze Kirche, die er repräsentiert, ebenso mächtig aus dem Untergang retten wird (und auch aus dem ganz bestimmten Kirchenverfall in der industriellen Welt), so wie sie das Lebensschicksal des „Bischofs in Weiß“ geändert hat.

Oder o b das Nicht – Einmahnen des kirchlichen Verfalles im „dritten Geheimnis“ eigentlich nur dadurch zustande gekommen ist, weil Kardinal Ratzinger unerlaubterweise die angeblich vorhandenen Drohungen unterdrückte. Man spricht in diesen Kreisen von einer unverantwortlichen geistlich-schwächlichen „Weichspüle“ , die die „Vatikanleute“ manipuliert haben sollen und mit der sie die markante und strenge Umkehrbotschaft von Fatima entkräftet haben ... um dem Geist dieser Welt gefällig zu sein.

Andere Eiferer behaupten wiederum: „Das kann doch nicht alles gewesen sein, was Maria uns zu sagen hat! Da muß doch an der Botschaft manipuliert worden sein, wenn Maria sie uns durch 83 Jahre mit so viel Aufwand vorbereitet hat! Das ist ja nach deren Meinung eigentlich nur ein noch viel ärgerer Verfall, wenn der allgemein schwache Glaube im kirchlichen Leben Mitteleuropas durch das 3. Geheimnis nicht viel stärker, ja eigentlich überhaupt nicht gerügt wird!“

“Das ist ja Abfall von jener mahnenden Strenge Mariens, wie sie nach der bisherigen Kenntnis der Erscheinung am 13. Juli 1917 (Höllenvision) zum Vorschein kam! Denn am 13. Juli ließ sie uns sagen : „..wenn ihr nicht tut, was ich euch sage, dann ... wird viel Schädliches eintreten: Weltkrieg, Ausbreitung falscher Lehren, Untergang von Völkern und dgl.“

Und nun sollte anstelle dieser Strenge der Predigt zu Bekehrung und Besserung (Buße) im bis jetzt zurückgehaltenen „dritten Geheimnis“ von Fatima „n u r“ die Offenbarung der mütterlichen Liebe Mariens und ihres Unbefleckten Herzens im Mittelpunkt stehen ?

Dazu möchte ich eindeutig sagen: JA, DAS ist die Botschaft des dritten Geheimnisses, das Maria Sr. Luzia anvertraut hat: die weltumspannende Offenbarung der mütterlichen Liebe Mariens an der Seite Jesu („ die heiligsten Herzen haben mit dir eine Aufgabe vor“)!

Aber, es ist nicht eine schwächliche Liebe, sondern eine, die durch das Auslöschen des Weltenbrandes den Menschen in all ihrem verworrenen Tun den dreimaligen Bußruf des Gerichtsengels nochmals zu Gehör bringt.

musikalisches Intermezzo

Während des ganzen zwanzigsten Jahrhunderts wurde über diese Verheißung Mariens durch volle 83 Jahre Stillschweigen („Geheimnis“) bewahrt , bis sie im Jubiläumsjahr 2000 veröffentlicht werden sollte („... die Schleusen der Barmherzigkeit Gottes werden in diesem Jahr weiter als sonst geöffnet ...“ – Papst Johannes Paul II. im Schreiben: „An der Schwelle zum 3. Jahrtausend).

Und zwar, wie wir jetzt wissen, durch eine Person, der Maria schon 1917 (!) sagte, daß sie länger auf Erden leben wird als die zwei anderen Seherkinder, „weil Gott eine besondere Aufgabe mit Dir vorhat ... Er will die Verehrung meines Unbefleckten Herzens in die Welt einführen, damit viele Sünder gerettet werden!“

Aber auch sonst ist geschichtlich alles, was Maria gesagt hat, tatsächlich eingetreten:

Die zwei Santos-Kinder Francisco und Jacintha sind bald nach 1917 in die ewige Heimat abberufen worden (und sind jetzt schon seliggesprochen).

Für Luzia, so gab Maria an, hat Gott eine Aufgabe vorgesehen, die sie erst heute, also 83 Jahre später, erfüllen soll. Diese ihre Mission besteht in besonderer Weise darin, daß sie eine ganz bestimmte Vision vom 13. Juli 1917 über die mütterliche Liebe Mariens in schweren Zeiten der Verfolgung der Kirche schweigend (und betend und opfernd) zu überbringen hatte.

Wenn man nicht macht, was Maria sagt (bes. die Weihe Rußlands an das Unbefl. Herz Mariens durch den Papst und die Bischöfe der Welt), wird ab einem bestimmten Zeitpunkt ein großes Nordlicht kommen (es ist in der Nacht vom 25. auf den 26. Jänner 1938 eingetreten), und das ist das Zeichen, daß ein großer Krieg kommt (2. Weltkrieg), Rußland wird seine verderbliche Lehre über die ganze Welt ausbreiten und viele Nationen werden zugrunde gehen, der Papst wird viel zu leiden haben ... Auch das ist eingetreten. Ein erschütternder indirekt er Erweis, daß alles , auch das Schwerwiegende, das Maria vorangekündigt hat, eingetreten ist.

Wie versprochen, ist die heiligste Jungfrau Luzia nochmals erschienen, und zwar am 10. Dezember 1925 (damals war auch ein Heiliges Jahr, und es wurde in diesem Jahr das Christkönigsfest eingeführt), um nähere Anweisungen über die Verehrung ihres Unbefleckten Herzens zu geben (5 Herz-Marien-Samstage). In Klammer möchte ich sagen: letzten Sonntag, dem 10. Dezember, sind es also genau 75 Jahre, dass Maria diese Weisung der Kirche gegeben hat.

1942: Zum 25. Jahrtag der Erscheinungen ULF in Fatima weihte Papst Pius XII. die Welt und die Kirche dem Unbefleckten Herzen Mariens. Aber, auch wenn alle Diözesen der Welt dem Papst ein Jahr darauf darin folgten, war es dennoch kein „kollegialer Akt“ (Papst in Gemeinschaft mit den Bischöfen der Welt). Trotzdem brachte dieser Winter 1942/ 43 die militärische Wende im 2. Weltkrieg!

1950 wurde im Zusammenhang mit der Dogmatisierung der Aufnahme Mariens mit Leib und Seele in den Himmel dem Heiligen Vater, Papst Pius XII., dreimal in den Vatikanischen Gärten das Sonnenwunder von Fatima vom 13.Oktober 1917 zuteil.

1953 kam es zu einem kirchlich anerkannten Großereignis im Zusammenhang mit einem Bild des Unbefleckten Herzens Mariens in Syrakus. Aber, „werden die Menschen die verhaltene Sprache dieser Tränen verstehen und befolgen?“ fragte besorgt Papst Pius XII.

Zum 50. Jahrjubiläum der Erscheinungen 1967 pilgerte Papst Paul VI. am 13. Mai 1967 nach Fatima.

1981 geschah die Errettung des Papstes Johannes Paul II. an einem Fatima-Tag (!) aus dem tödlichen Attentat, und e i n Jahr später sagte der Papst 1982 bei seiner Dankwallfahrt nach Fatima: „Es ist mir eine Ehre, für die weitere Verbreitung der Botschaft von Fatima mein Blut vergossen zu haben.“

1984: Weihe der Kirche und Welt an das UHM in einem „kollegialen Akt mit dem Bischofskollegium“ auf dem Petersplatz. Und drei Monate später trat Präsident Gorbatschow seine Regierung an, und das war der Anfang vom Ende des organisierten Staatskommunismus.

1991: zehn Jahre nach der Errettung aus dem Attentat neuerliche Fatima-Wallfahrt des Papstes zum Dank für die Beendigung des totalitären Staatskommunismus in Russland.

2000: Seligsprechung der zwei Seherkinder Sa. 13. Mai 2000

2000: Veröffentlichung des 3. Geheimnisses von Fatima: Mo. 26. Juni 2000

2000: zum Ende des Jubiläum 2000 Anvertrauung der Welt an „ULF von Fatima“ auf dem Petersplatz in Rom. 8. Oktober 2000

2000 Veröffentlichung des Buches: „Os apelos do mensagem de Fátima“

Wenn also alles so eingetreten ist, wie es von Unserer Lieben Frau angekündigt wurde, und wie es vorhin aufgelistet werden konnte, und sich immer deutlicher die von Gott kommende, weltüberwindende Kraft der Botschaft Mariens in Fatima herausstellt, dann „ darf „ es auch in diesem Zusammenhang „ Heilsprophetie „ nach dem vorhin erwähnten Hinweis des Propheten Jeremias geben !

Wie diese Heilsprophetie genau aussieht, darüber werden wir das nächste Mal mitsammen sprechen.

Sendung am 16.12.2000 um 9.00

Wir haben die letzte Sendung am 9. Dezember mit dem Hinweis beendet, daß es im Zusammenhang mit dem dritten Geheimnis von Fatima „Heils prophetie“ geben darf(!) auch, wenn das manchen „streng“ denkenden katholischen Menschen nicht gefällt und sie das ablehnen. Aus Protest gegen den starken Glaubensverfall in der Kirche unserer Zeit haben sie im Zusammenhang mit dem dritten Geheimnis von Fatima lieber auf eine apokalyptische Weltuntergangsdrohung vom Himmel gewartet.

Die wirksame Heilsprophetie ist aber wohlgemerkt (!) außerhalb des Wort zusammenhanges des dritten Geheimnisses bestätigt worden! Man findet nicht in der Vision, die in allem anderen Details eingetreten ist, den Grund für die Änderung des Schicksals des Papstes, sondern im souveränen Gnadenwirken des Herrn der Geschichte, der sich von den opferreichen Fürbitten der Seherkinder bewegen ließ.

Nicht durch eine Manipulation Kardinal Ratzingers gibt es Heilsansage, die eigentlich nur ein Trick wäre, sondern im historischen, überprüfbaren Zusammenhang des aktuellen Lebens der Kirche! Der Papst, der nach der Vision von 1917 tot sein sollte, wird an einem 13. Mai (Fatimatag), „durch eine mütterliche Hand gerettet“ und kann noch fast 20 Jahre seinen Dienst ungebrochen weiter ausüben und die „Kirche in das dritte Jahrtausend führen“ (Kard. Wysczinski im Jahre 1978 ).

Die (weltweit) schwere Kirchenverfolgung, von der im dritten Geheimnis auch die Rede ist, hat die Kirche im sichtbaren Bereich geschwächt und dem Papst viel Kummer bereitet (Sel. Jacintha: „Mir tut der arme Papst so leid, er hat ein ganz trauriges Gesicht, wenn ich ihn sehe, wie er in einer halbzerstörten Kirche betet“). Dennoch geht der Papst von Traurigkeit über all die mörderischen Ereignisse geschwächt den Weg „bergauf“ zu einem Kreuz, und viele aus „allen Ständen“ folgen ihm und werden so wie er von Soldaten getötet.

Aber die Kirche hat dafür einen geistlichen Schatz an heldenhaftem Opfermut und Hingabe(blut) der Märtyrer bekommen. Das mit dem Blut des Papstes, mit dem Blut der Märtyrer vergossenen Erlöserblut Jesu wird nach dieser Vision von Engeln, die es vom Kreuzbalken herunterfließen sehen, eingesammelt. Sie wenden es dann jenen Menschen zu, die in ihrem Leben auf einem Weg bergauf „Gott zugehen“ (vgl. Bergpredigt Mt 7,1314, wo vom steilen und steinigen Weg die Rede, den die Jünger Jesu zu gehen berufen sind: „ steil ist der Weg und eng ist die Pforte, die zum ewigen Leben führt und nur wenige gehen ihn. Breit und bequem aber ist der Weg, der ins Verderben führt, und viele gehen ihn!“) Alle Gottsucher werden aber durch die Verdienste (Blut) der Märtyrer und Bekenner, der Helden und Heiligen, „gestärkt“.

Musikalisches Intermezzo

Die Heilszusage des dritten Geheimnisses ist aber noch nicht zu Ende !

Dabei spielt das Licht, der Glanz, der vom Unbefleckten Herzen Mariens ausgeht und in die Welt ausstrahlt, eine große Rolle ! Dieses Licht kann nämlich „das Feuer der Hölle“ auf der Erde auslöschen, mit dem der Gerichtsengel alles Sündige auf der Erde entzünden muß.

Das Unbefleckte Herz Mariens wird „am Ende“ und „bis zum Ende“ triumphieren und der Ruf zu Umkehr, Bekehrung und Erneuerung, den der Gerichtsengel dreimal mit lauter Stimme über die ganze Welt hin „schreit“, „ausruft“, wird nach dem Willen Gottes durch die Hinwendung vieler Sünder zum Unbefleckten Herzen Mariens eine große Zahl von ihnen retten. Durch die Berücksichtigung dessen, was vom 13. Juli 1917 (Höllenvision) schon bekannt ist, bewahrte nämlich die Hinwendung der Seher zu Maria diese kleinen Kinder vor dem Sog der Verzweiflung und des Schreckens, der vom Feuer der Hölle ausging.

Mit einem Wort, wir Menschen dürfen mit großer Zuversicht weiterleben auch angesichts vieler Abgründe, in die wir schwache und sündige Menschen uns auch durch unsere eigene Schuld selbst hineinmanövriert haben.. Das Licht, der Schein, der vom UHM ausgeht, löscht den Brand der Gerechtigkeit Gottes a u s , den die sündig gewordene Welt zusammen mit allen sündigen Menschen, verdient hat.

Diese hoffnungsvolle“Heilsprophetie“ für das Schicksal von Kirche und Welt von heute ist aber jetzt nicht ein zum irdischen Laxismus und Liberalismus von heute vielleicht gar hinzukommender „himmlischer“ Liberalismus und Laxismus, den Kardinal Ratzinger unerlaubterweise mittels des manipulierten „dritten Geheimnisses“ in die Kirche „hereinschgewindelt“ hat, sondern diese Erleichterung ist und bleibt das Werk der mütterlichen Liebe Mariens, die uns auch ohne jene von den strengen Menschen ‘erwünschten’ apokalyptischen Drohungen, zur Bekehrung führen kann. Mitten durch alle Schrecken des Verfalls „ wirbt „ die Mutterliebe Mariens bei ihren „Lieblingen“, den Menschen, für die Jesus schon blutig sein Leben opfervoll hingegeben hat, daß sie sich zu einem bekehrten Leben nach der Bergpredigt des Herrn entschließen. Sie weiß: würde der Weltenbrand, den der Gerichtsengel entzünden muß, nicht gelöscht, könnte sich überhaupt niemand mehr bekehren, denn dann wären in einem Augenblick alle tot!

Es würde nämlich dann „eine so große Not kommen, wie es noch nie eine gegeben hat, seit die Welt besteht, und wie es auch keine mehr geben wird. Und wenn jene Zeit nicht verkürzt würde, dann würde kein Mensch gerettet; doch um der Auserwählten willen wird jene Zeit verkürzt werden.“ (Mt 24,2122)

Es gibt also ein ganz starkes Motiv der Mutterliebe Mariens, über das viele Marienlehrer schon gekündet haben: Die Bekehrung unseres eigenen Lebens, unser opferbereites Leben aus dem Glauben, der Hoffnung und der Liebe ist ein großes Hilfsmittel für Maria, durch das sich viele Menschen entschließen können, sich von Jesus retten zu lassen.

Wenn sich zur Bekehrung Geführte mit ihren freiwilligen Opfern und Verzichten „den Händen“ der erbsündefreien Mutterliebe Mariens anvertrauen, dann kann die Unbefleckt Empfangene diese persönlichen Opfer mit ihrer eigenen, von allen Anfang an geschenkten Freiheit von den Schwächen der Erbsünde vor Gott so „schön“, so fruchtbar machen, wie sie wären, wenn dieser Getaufte die eigenen Folgen der Erbsünde in seinem Leben schon ganz aufgearbeitet hätte. Seit unserer Taufe sind wir alle eigentlich dazu berufen, dies mit der Gnade Gottes zu tun. Aber, wie zögerlich sind wir!

Anlässlich einer Aufopferung dieser Zeichen der Hingabe eines Menschen an Maria bekommen sie dann d urch Maria die Kraft, jene Gnaden vermitteln zu können, durch deren Hilfe dann auch ein anderer Mensch aufhören kann zu sündigen.

Mariens „Nicht-Einsetzen“ der Weltuntergangsdrohung , um uns Menschen zur Bekehrung zu führen, ist nicht Schwächlichkeit, sondern ist ihre mütterliche Liebe, welche sie mit Hilfe dieses Geheimnisses der Stellvertretung, dem Geheimnis der sühnenden Solidarität ihrer geliebten Diener füreinander noch fruchtbarer machen kann und will.

Das heißt: Wir können in der Kraft der Erlösungsgnade Christi durch und mit Maria mitwirken zum Heil der anderen, ja zum Heil der Welt !!

Mit anderen Worten: so wie Maria den Heiligen Vater, Papst Johannes Paul II, durch das tödliche Attentat hindurchretten konnte, so kann sie auch uns mit ihrer Liebe durch alle tödlichen Gefahren hindurch retten, auch wenn wir selbst daran schuld wären: Auch könnten wir schwache Menschen bei diesem Rettungswerk mithelfen: wenn wir nur tun , was sie uns sagt : täglich es den Rosenkranz betrachtend beten und ihr stellvertretende Opfer und Verzichte ihr schenken, „damit auch andere Menschen aufhören können zu sündigen“!. Und dazu der Wunsch Mariens, den sie am 10. Dez.1925 über Sr. Luzia in Pontevedra der Kirche anvertraut hat: das Halten der 5 Herz Marien-Samstage. In Anmerkung: am vergangenen Sonntag, dem 10.12.2000 waren es 75 Jahre, daß Maria in Pontevedra erschienen ist.

Die Mitchristen, die mit apokalyptischen Disziplinärzwang die Kirche retten wollen, reagieren nur auf all das tatsächlich Düstere, das es gibt und das sie sehen, aber ohne auf die schon erwiesenen Hilfen zu blicken, die wir durch Maria, die Botin Jesu, gerade im 20. Jahrhundert mittels der ständigen Weiterführung und Weiterentfaltung der Fatima-Botschaft bekommen haben. Diese Kritiker stellen sich leider nicht in den Fatima-Zusammenhang des Unbefleckten Herzen Mariens ! Sie wissen es besser und erwarten die Hilfen von woanders. Dabei haben sie vielleicht für sich auch schon jenes Gebet vergessen, das fast die ganze Kirche seit über achtzig Jahren von Maria angenommen hat. „O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen!“

Schon am 13. Juli(!) 1917 hat Maria dieses Gebet den Kindern gelehrt. Aber durch das „dritte Geheimnis“ haben wir seit dem Jahr 2000 noch einen wertvollen Kommentar zu diesem Gebet dazubekommen: Bewahrt werden wir – wie es in diesem uns von Maria gelehrten Gebet a n Jesus heißt – vor dem Feuer der Hölle durch das Licht, das vom U.H.M. ausgeht und das das Feuer der Hölle auf Erden löscht!

Alle Einwürfe gegen den „ Eigenwert „ des „dritten Geheimnisses“ fallen eigentlich angesichts der konstanten Erweise der Mutterliebe Mariens, die sie uns durch das ganze vergangene Jahrhundert angeboten hat, wie ein Kartenhaus in sich zusammen und brauchen eigentlich nicht mehr eigens widerlegt werden.

Dass die Mutterliebe Mariens streng und anfordernd, aber nicht unbedacht ist, zeigen die Ereignisse des 13. Septembers 1917 in, als sie den heldenhaft bußeifrigen Kindern sagte , daß sie ihren Bußgürtel nur tagsüber tragen, während der Nacht aber ablegen sollten.

Es braucht Buße, Buße, Buße, Bekehrung und Erneuerung, keine Frage, aber in der Form, daß uns Maria durch den Erweis ihrer Liebe zur Bekehrung führt, durch das Licht, das von ihrem Herzen ausgeht und das uns Heutige, genauso wie die Kinder damals, durchdringen will, damit auch wir, so wie die Kinder damals, uns in Gott sehen können und wir uns durch Maria in Gott wissen können.

Mit dieser Voraussetzung können wir dann aber auch die Geschenke der Erlöserliebe Christi, die Sakramente in seiner Kirche, richtig annehmen und vertiefen.

Es ist der große Marienverehrer und Marienlehrer, der Hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort, der schon seit ca 300 Jahren die ganze Kirche lehrt, aus der Haltung: „Ganz dein, o Maria“ zu leben (totus tuus). Er war es auch, der schon um das Jahr 1700 mit seinem „Goldenen Buch“ in die ‘wahre Verehrung Mariens’ einführte ( das aber dann verschollen war und erst 1847 wieder gefunden wurde!!). Er lehrt: Wir sollen alle Opfer und geistlichen Geschenke füreinander dadurch fruchtbar machen , dass wir sie durch die „Hände Mariens“ Gott aufopfern, durch die Hände der Immakulata, wodurch sie für die eigene Jüngerschaft, aber auch für die ganze Kirche und für die Bekehrung der Sünder voll fruchtbar werden können (in der Form der Erneuerung der Taufgelübde).

Genau davon spricht Maria gleich bei der ersten Erscheinung am 13. Mai 1917! „Wollt ihr mir mithelfen, daß Menschen aufhören können zu sündigen, indem ihr mir die Opfer des Lebens und freiwillige Verzichte schenkt?“ Mit großherziger Bereitschaft sagten die Kinder der schönen Frau zu.

Möchte nicht Maria auch von uns das Gleiche?? Ja, Maria sucht Verbündete bei diesem mütterlichen Rettungswerk stellvertretenden Betens und Opferns, „damit Menschen aufhören können zu sündigen!“ Auf diese Weise erfüllt sie und können wir mit ihr auch die Sendung der apostolischen Kirche erfüllen, jener Kirche, die die heilige Braut Jesu ist und das Werkzeuges zum Heil der ganzen Welt !

Der Hl. Ludwig war es auch, der in einer Vision sah, daß durch das Reich Mariens das Reich Christi, und seine Kirche in der Welt, erneuert wird.

Maria schenkt uns mit dem Licht, das von ihrem Unbefleckten Herzen über ihre rechte Hand in die ganze Welt ausstrahlt, dass wir vor der Sogkraft der Abgründe von Sünde, Tod und Verzweiflung gerettet werden um in der „Freiheit der Kinder Gottes“ leben zu können (vgl. Absage von der Macht des Bösen in den Taufgelübden)

Den ernsten Welt und Kirchenverbesserern geht es sicher um ein gutes Anliegen!! Aber, was uns Kardinal Ratzinger über das dritte Geheimnis ausgelegt hat, das ist keine ungebührliche „Erleichterung“, die er oder vielleicht „Vatikanleute“ sich haben einfallen lassen, sondern es ist die Mutterliebe Mariens, die uns von vornherein zumindest genauso entschieden zur Erneuerung und Bekehrung führen will, wie sie, die Eiferer, es mit ihren Drohungen vom Weltuntergang möchten.

Aber, sie sollten bedenken: beim Weltuntergang kommt Christus zum Endgericht, und dann ist alles Irdische zuende!! Sind wir dafür vorbereitet?? Jene, deren Bekehrung noch ausständig ist, um sie Jesus zu weihen und ... eventuell sie selbst, die strengen Mahner, die anderen Menschen eine so strenge „apokalyptische Rosskur“ verpassen wollen??

Gott weiß offenbar, daß wir für das Weltende nicht vorbereitet sind! Das dürfen wir daran ablesen, daß er beschlossen hat, in besonderer Weise seine Mutter zu senden.

Mit anderen Worten: das Weltende ist zwar offenbar noch nicht da, aber unsere Vorbereiterin für das Kommens des Herrn, seine eigene liebe Mutter ist 1917 gekommen und wir müssen sie genauso ernst nehmen wie das Weltende!! Sie ist das vorläufige, das „gnädige Weltende“! Bis er selbst mit seiner endgültigen Macht und Herrlichkeit zum Gericht kommt! „Aber diesen Tag und diese Stunde weiß nur der Vater“ sagt Jesus.

Es ist nicht Kardinal Ratzinger, der uns den Ernst der Dinge ungebührlich verheimlicht, wie manche übereifrige Kritiker meinen. Es ist auch nicht Kardinal Ratzinger, der den Ruf zu Umkehr und Erneuerung von den Drohungen (des Weltendes oder von Katastrophen) entkoppelt, sondern es ist der Herr selbst, wenn er uns jetzt durch 83 Jahre Fatimabotschaft seine eigene Mutter sendet.!!

“Gott will die Verehrung meines Unbefleckten Herzens in die Welt einführen, damit viele Sünder sich bekehren und nicht in die Hölle kommen“ sagte Maria schon am 13. Juni und am 13. Juli 1917 in Fatima.

Aber auch aus einer anderen Ecke kommt Kritik an der Kirche: manche düstere Kritiker sind der Kirche böse, daß die Päpste, der Diener Gottes, Papst Pius XII., der Diener Gottes Papst Paul VI. und der selige Papst Johannes XXIII. die Weihe Rußlands nicht so vollzogen haben wie es die Muttergottes wollte! Somit seien diese Hirten an den Millionen Opfern des 2. Weltkrieges schuldig!!!

Es ist aber zu bedenken, daß diese Päpste nur unter den menschlichen und zeitgeschichtlichen Umständen (zweiter Weltkrieg: die Weihe Rußlands als Parteiergreifung gegen die kriegsführenden Alliierten?), bzw. unter den theologischen Gegebenheiten, wie sie vor dem 2. Vat. Konzil bestanden, wirken konnten, d.h. sie konnten damals, d.h. vor dem 2. Vatikanischen Konzil, noch nicht so über die ausdrückliche Lehre vom der Kollegialität des sakramentalen Bischofsamtes verfügen, wie Papst Johannes Paul II, der nach der nachkonziliaren Gesetzgebung dem Bischofskollegium im Jahr 1984 und im Jahr 2000 einen „kollegialen Akt“ anordnen konnte.. Wie sehr die Bischöfe aber 1984 bzw. heute 2000 bereit waren bzw. sind dabei mitzutun, das ist wieder ein eigenes Kapitel!!

Wir kommen jetzt zum Schluß ! Wenn wir nun alles bedenken, dann müssen wir sagen, daß alle Kritiker der offiziellen, kirchlichen Auslegung des 3. Geheimnisses sich eigentlich bei unserer lieben Frau, der Mutter Maria entschuldigen müssten, weil sie die eigenen Voraussetzungen absolut setzen und aus ihnen heraus die Mutterliebe Mariens, wie sie im dritten Geheimnis bis jetzt bewahrt wurde, nicht gelten lassen wollen (können)! Sie fügen nämlich auf diese Weise der Mutterliebe Mariens und ihrem Unbefleckten Herzen Schmähungen zu und richten in der ganzen Kirche großen Schaden an, weil sie unbedacht die engsten Mitarbeiter des Papstes als Lügner darstellen, die daher angeblich nicht vertrauenswürdig sind!

Nicht der eigene, jansenistische Eifer rettet die Kirche, sondern Maria die mütterliche und liebevolle Gefährtin Jesu im Heilswerk, die virgo fidelis, die treue Jungfrau.

Gelobt sei Jesus Christus !